Wird Wulff auf fast 200.000 Euro Ehrensold verzichten?
Ex-Bundespräsident Christian Wulff ist von Politikern der Opposition und der Koalition aufgefordert worden, auf den ihm zugesprochenen Ehrensold zu verzichten, um ein Zeichen der Einsicht und Reue zu setzen. Des Weiteren wurde Anzeige gegen die Verantwortlichen im Bundespräsidialamt angekündigt.
„Es wäre am Besten, Herr Wulff würde auf den Ehrensold verzichten oder das Geld an gemeinnützige Einrichtungen spenden. Damit würde er ein Stück seiner Glaubwürdigkeit zurückgewinnen,“ so der Haushaltspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin.
Dieselbe Ansicht vertritt auch SPD-Vorstandsmitglied Heiko Maas über die fast 200.000 Euro, die dem ehemaligen Bundespräsidenten jährlich gezahlt werden sollen.
Cleanstate fordert Ermittlungen gegen Verantwortliche
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Erwin Lotter fordert gar ein Strafverfahren wegen Untreue gegen die Verantwortlichen im Bundespräsidialamt.
Unterstützt wird er vom Anti-Korruptionsverein Cleanstate, der bereits eine entsprechende Anzeige gegen den Chef des Bundespräsidialamtes, Staatssekretär Lothar Hagebölling, ankündigte. Cleanstate-Vorstandssprecher Hans-Joachim Selenz begründete sein Vorgehen mit der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Wulff und Hagebölling, die offensichtlich eine objektive und unabhängige Prüfung über die Gewährung des Ehrensolds nicht möglich mache. Des Weiteren sei nicht nachzuvollziehen, warum Hagebölling nicht die Entscheidung der Staatsanwaltschaft in den Ermittlungen gegen Wulff abgewartet habe.