Was wird aus „Made in Germany“?
Es steht für Qualität und repräsentiert die deutschen Tugenden. Das Siegel „Made in Germany“ steht weltweit für Top-Produkte aus Deutschland. Doch nun will die EU die Vergabe dieses Siegels neu regulieren. Die Wirtschaft fürchtet ihren besten Mitarbeiter im Außendienst zu verlieren.
Die EU will das sogenannte Warenursprungsrecht überarbeiten. Bisher gilt als Herkunftsland eines Produkts das Land in dem „die letzte wesentliche, wirtschaftlich gerechtfertigte Be- und Verarbeitung“ vorgenommen wurde. Das heißt, dass gegenwärtig auch Produkte mit dem Label „Made in Germany“ versehen werden, die zu 90 Prozent im Ausland gefertigt, aber zuletzt in Deutschland bearbeitet wurden.
EU will 45 Prozent Wertanteil aus Deutschland
Die Regelung zur Bestimmung des Herkunftslands eines Produktes soll sich in Zukunft ändern. Der zuständige EU-Kommissar Algirdas Semeta plant, das Gütesiegel „Made in Germany“ nur noch für Produkte zuzulassen, bei denen mindestens 45 Prozent des Wertanteils aus Deutschland stammen.
Wirtschaft fürchtet das Ende des Gütesiegels
Die vorgesehenen Änderungen im Warenursprungsrecht werden von der deutschen Wirtschaft argwöhnisch aufgenommen. Sie fürchtet um das Überlebens des Gütesiegels. „Mit der geplanten Änderung gerät das Label „Made in Germany“ in Gefahr. Denn wenn künftig Herkunft und Wert der Vormaterialien entscheidend sind, werden viele Produkte nicht mehr als deutsch gelten“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, der Zeitung „Die Welt“ am Montag.
Industrie-und Handelskammer empfiehlt Pläne auf Eis zu legen
Für den Fall der Neuregulierung des „Made in Germany“-Siegels prognostiziert Driftmann einen immensen Schaden für die deutsche Wirtschaft und für die Verbraucher, denen eine wichtige Orientierungshilfe verloren ginge. „Ich warne ausdrücklich vor einem solchen Schritt. Das Gütesiegel „Made in Germany“ bürgt weltweit für Qualität und beflügelt deutsche Exporte. Das geltende Ursprungsrecht ist unbürokratisch und international anerkannt, die Änderungspläne sollten daher schnell wieder in der Schublade verschwinden.“