Was die Deutschen von der Silvester-Böllerei halten
Berlin – Kracher und farbenfrohe Funken am Silvester-Himmel sind einer Umfrage zufolge für eine Mehrheit der Bundesbürger fester Bestandteil der Jahreswechsel-Tradition. Feuerwerk ist demnach für 57 Prozent eng mit Silvester verbunden.
Gleichzeitig sind sich gut drei Viertel der Befragten aber auch bewusst, dass Raketen und Böller schlecht für die Umwelt sind. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage von YouGov hervor.
Umfrageergebnisse
Lärm und Preis der Feuerwerke trüben den Spaß an der Böllerei ebenfalls. Sieben von zehn Befragten finden Feuerwerke demnach zu teuer. Am Krach der Knaller stören sich 43 Prozent. Außerdem sehen mehr als drei Viertel der Befragten eine Gefahrenquelle. Der Aussage «Feuerwerke sind gefährlich» stimmen 79 Prozent zu. Unter Frauen ist der Anteil noch etwas höher (84 Prozent).
Viele Bundesbürger sprechen sich für ein Verbot der Feuerwerkskörper aus. Auf die Frage «Sollte Ihrer Meinung nach Böllern zu Silvester aus Umwelt- und Sicherheitsgründen verboten werden?» gaben 57 Prozent der Bürger, die YouGov für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) interviewte, eine zustimmende Antwort. Eine große Mehrheit freut sich aber über Raketen am Silvester-Himmel. 84 Prozent der Interviewten sagten in der Befragung im dpa-Auftrag, Feuerwerk sei schön anzusehen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) findet Feuerwerke zudem gesellig.
Verkaufsstart von Feuerwerkskörpern
An diesem Samstag (28. Dezember) beginnt in Deutschland der Verkauf von Raketen und Böllern. Dieses sogenannte Kleinfeuerwerk darf laut Gesetz nur an den letzten drei Werktagen des Jahres verkauft werden. Für den Jahreswechsel 2019/2020 erwartet der Verband der pyrotechnischen Industrie 133 Millionen Euro Umsatz – etwa so viel wie im Vorjahr.
Der Umfrage zufolge zündet allerdings nur gut ein Viertel der Bundesbürger Feuerwerk an Silvester (27 Prozent). 12 Prozent böllern jedes Jahr, 14 Prozent gelegentlich. Für die Mehrheit (70 Prozent) ist das Zünden von Feuerwerk tabu. 37 Prozent der Befragten haben demnach noch nie Feuerwerk gezündet, ein Drittel zündet nicht mehr.
Forderungen von bundesweiten Verboten
Manche deutsche Städten haben private Feuerwerke in bestimmten Gebieten verboten. Der Versuch von Umweltschützern, das Böllern aus den Innenstädten zu verbannen, hat einer dpa-Umfrage vom November zufolge bislang jedoch keine größeren Folgen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte die Bundesregierung aufgefordert, kommunale Böllerverbote mit Änderungen in der Sprengstoffverordnung und im Bundesimmissionsschutzgesetz zu erleichtern.
(dpa)