Wahlen in Frankreich: Hollande gewinnt gegen Sarkozy, Stichwahl entscheidet
Nicolas Sarkozy musste im Kampf um eine zweite Amtszeit eine schwere Niederlage gegen seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande hinnehmen. Hollande kam im ersten Wahlgang 28,63 Prozent der Stimmen, Sarkozy nur 27,08 Prozent.
Das hat das Innenministerium am Montagmorgen in Paris nach Auszählung fast aller Stimmen mitgeteilt. Nur die Stimmen der im Ausland lebenden Franzosen fehlten zu diesem Zeitpunkt noch.
Außerdem geht Sarkozys Schlappe, die seine Position beim Duell mit Hollande im zweiten Wahlgang am 6. Mai schwächt, mit einem spektakulären Wahlerfolg der rechtsextremen Nationalen Front (FN) einher. Deren Spitzenkandidatin Marine Le Pen erhielt 18,01 Prozent der Stimmen, das beste Ergebnis ihrer Partei seit Bestehen. Im Jahr 2002 war ihr Vater Jean-Marie Le Pen mit 16,86 Prozent gegen Jacques Chirac in die Stichwahl eingezogen.
Stichwahl am 6. Mai bringt die Entscheidung
Hollande und Sarkozy müssen in einer Stichwahl nun versuchen, die Wähler der anderen Kandidaten auf ihre Seite zu bringen. Die Sozialisten gehen zuversichtlich in diese und rechnen mit einem Machtwechsel. „Am 6. Mai will ich einen Sieg, einen schönen Sieg“, wie Hollande bei einem kurzen umjubelten Auftritt in seiner Hochburg Tulle (Zentralfrankreich) erklärte. Er bezeichnete das Wahlergebnis als Strafe für die Politik Sarkozys.
Man geht davon aus, dass im zweiten Wahlgang nur 44 Prozent der Wahlberechtigten für Sarkozy stimmen wollen, während 56 Prozent Hollande ihre Stimme geben werden. Dies geht aus einer Umfrage des Instituts CSA für französische Medien wie den TV-Sender BFM hervor.
Hohe Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang
In der ersten Runde lag die Wahlbeteiligung nach Schätzungen bei um die 80 Prozent und damit nur knapp unter der vor fünf Jahren, als mit knapp 84 Prozent überdurchschnittlich viele Franzosen zur Urne gegangen waren.
Französische Botschaft zur Präsidentenwahl
Werbung