Verdächtige Lieferung auf dem Weg von Iran nach Syrien gestoppt

Der türkische Zoll hat vier Lastwagen auf dem Weg von Iran nach Syrien gestoppt. Begründet wurde dies mit dem Verdacht, dass die Lastwagen Teil einer Lieferung von Militärmaterial seien. Die Fahrzeuge würden nun von Experten untersucht, bestätigte ein Sprecher des türkischen Außenministeriums in Ankara.


Es gebe Hinweise, dass die am türkisch-syrischen Grenzübergang Öncüpinar beschlagnahmten Lastwagen  Sprengstoff und Waffen aus dem Iran beförderten, berichteten türkische Medien. Die Ladung wurde zur genauen Überprüfung nach Ankara geschickt. Wegen der andauernden Gewalt der syrischen Regierung in Damaskus gegen die regimekritische Opposition duldet die Türkei keine Waffenlieferung nach Syrien mehr.

Zypern stoppt Schiff auf dem Weg nach Syrien

Die Waffenlieferung aus Iran ist offenbar kein Einzelfall. Vor der Küste Zyperns wurde ein Schiff gestoppt, das Munition aus Russland nach Syrien bringen sollte. Das wurde durch Zyperns Regierungssprecher Stefanos Stefanou im zyprischen Rundfunk bestätigt. Das Schiff habe aber nach einer gründlichen Prüfung die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhalten. „Sein Ziel wird ein anderer Hafen sein – nicht Syrien“, sagte Stefanou. Dies habe der Kapitän den zyprischen Behörden zugesagt. Wohin das Schiff fahren soll, sagte Stefanou nicht.

Der libanesische Radiosender Radio Free Libanon hatte zuvor berichtet, das Schiff, das aus St. Petersburg gekommen sei, habe 60 Tonnen Munition an Bord gehabt und sei auf dem Weg zum syrischen Hafen Latakia gewesen.

Russland und Iran sind Syriens wichtigste Verbündete

Russland ist neben der Regierung des Iran der wichtigste Verbündete des syrischen Regimes von Präsident Baschar al-Assad, der seit März mit Gewalt gegen Demonstranten vorgeht. Die Provinz Latakia gilt als Hochburg der Assad-Anhänger, so dass nicht davon auszugehen ist, dass es sich bei der Munition für eine Lieferung an die Deserteure der „Freien Syrischen Armee“ handelt.

Zypern will nicht länger Waffentransporte aufnehmen

Informationen aus den Kreisen des Außenministeriums in Nikosia zufolge, ist Zypern nicht länger bereit legale oder illegale Munitionstransporte aufzunehmen. Dazu habe der geteilte Inselstaat keine Möglichkeit. Im vergangenen Jahr war es auf Zypern zu einer schweren Explosion durch beschlagnahmte Munition gekommen, die ebenfalls für Syrien bestimmt war. Bei dem Unglück kamen 13 Menschen ums Leben.