Valentinstag 2012: Im 19. Jahrhundert galt der Tag der Liebe als Unglückstag

Am morgigen 14. Februar 2012 ist es mal wieder so weit: Der Valentinstag steht vor der Tür – vor allem aber ein Geschäftstag für Blumen- und Schmuckhändler. Wussten sie, dass der Tag der Verliebten im 19. Jahrhundert in vielen Regionen als etwas Unglückseliges galt?„Kinder, die am 14. Februar geboren werden, werden nicht alt“, das war der damals weit verbreitete Aberglaube in Norddeutschland, Böhmen und Schlesien. „Der Tag galt als Geburtstag des Verräters Judas“, wie der Leiter der Dudenredaktion, Werner Scholze-Stubenrecht, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte. In Deutschland fand erst im 20. Jahrhundert ein Umdenken statt, und es wurde ein Brauch, der Liebsten am 14. Februar Blumen zu überreichen.

Im Duden kann man den Valentinstag zum ersten Mal 1915 finden. „Er wurde in das Nachschlagewerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen, weil er hinreichend häufig in der deutschen Sprache verwendet wurde“, so Scholze-Stubenrecht. „Damals hatte der Tag in Deutschland allerdings noch nichts mit Blumenschenken und Liebespaaren zu tun.“

Der Valentinstag kommt ursprünglich aus England

„Der Valentinstag, wie wir ihn heute kennen, kommt ursprünglich aus England“, wie Scholze-Stubenrecht weiter sagte. Zum ersten Mal ist er bereits im 14. Jahrhundert erwähnt worden. Der Brauch wurde später durch Auswanderer auch in den USA etabliert. „Von dort aus kam er nach Kontinentaleuropa, mittlerweile wird der Valentinstag sogar in Japan gefeiert – allerdings mit Schokolade statt mit Blumen“.

Schon früh in der Geschichte haben die Frauen am 14. Februar Blumen geschenkt bekommen

Seinen Namen verdankt er dem Heiligen Valentin. „Er soll im alten Rom Menschen zum Trost Blumen geschenkt und Ehen geschlossen haben“, so Scholze-Stubenrecht. „Geburts- und Todestag des Heiligen Valentin sind zwar nicht bekannt, doch die Kirche hat den Tag geschickt mit einem Festtag im alten Rom verknüpft“. Ursprünglich war der 14. Februar ein Feiertag zu Ehren von Juno, der Göttin der Ehe und der Geburt. Die Frauen haben aber angeblich schon damals an diesem Tag Blumen erhalten, wie der Experte erklärt.