US Wahlen: Michele Bachmann gibt auf, McCain setzt auf Romney

Während der Zirkus aus Medien und Kandidaten-Teams von Iowa weitergezog nach New Hampshire, blieb Michele Bachmann zurück. Die Abgeordnete des Repräsentantenhaus für Minnesota hatte am Dienstag bei der ersten Vorwahl der Republikaner in Iowa nur 5% der Stimmen erhalten und entschied daraufhin ihre Kandidatur zurückzuziehen. „In der letzten Nacht haben die Menschen in Iowa mit deutlicher Stimme gesprochen“, sagte Bachmann am Mittwochmorgen, „und so habe ich mich entschieden beiseite zu treten“. Damit beendete Bachmann, die als prominente Figur der Tea-Party Bewegung bekannt wurde, ihre Kandidatur in den Vorwahlen für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

Im August hatte sie in Iowa noch gewonnen

Noch im August letzten Jahres hatte Bachmann eine informelle Vorwahl in Iowa, die sogenannte Iowa – oder – Ames Straw Poll, gewonnen. Sie war die erste Frau überhaupt, der das gelang. Obwohl diese Wahl nur als Test gilt und, im Gegensatz zur Wahl in dieser Woche, keine Auswirkungen auf die Nominierung hat, gilt ihr Ergebnis als wegweisend. Seit der ersten Straw Poll 1979 haben drei von fünf der dortigen Gewinner auch die Nominierung ihrer Partei zum Präsidentschaftskandidaten erhalten. Michele Bachmann, die in Iowa geboren wurde, erhielt noch im letzten August 28,6% der Stimmen bei der Straw Poll.

Bachmann unterstützt keinen anderen Kandidaten

In den Vereinigten Staaten ist es üblich, dass sich Politiker, die sich aus dem Wahlkampf um die Nominierung ihrer Partei zurückziehen, für einen ihrer Mitstreiter aussprechen. Damit übertragen sie quasi ihre Wählerstimmen auf den Parteikollegen. Michele Bachmann hat das zu diesem Zeitpunkt noch nicht getan.

McCain setzt auf Romney

Der ehemalige Präsidentschaftskandidat der Republikaner Senator John McCain, der 2008, im Rennen um die Nominierung, Romney ausgestochen hatte, kam am Mittwoch zu Romneys erster Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat New Hampshire. Von den Republikanern wurde das als Absegnen des Kandidaten durch einen Parteiältesten gewertet. McCain drängte die Mitglieder seiner Partei, Romney bei den Vorwahlen in New Hampshire und South Carolina zu unterstützen: „Wir müssen ihn mit so viel Momentum nach South Carolina schicken, dass er unaufhaltsam wird“, sagte McCain am Mittwoch. Des Weiteren sagte er, dass die Republikaner einen Kandidaten kühren sollten, damit man den richtigen Wahlkampf um das Amt des Präsidenten beginnen könne. Es wird erwartet, dass Romney nach der Vorwahl in Iowa auch im Bundesstaat New Hampshire die meisten Stimmen der Republikaner erhält.

Rick Perry, noch nicht abgeschrieben

Rick Perry hatte angekündigt seine Wahlkampftermine in dieser Woche nicht wahrnehmen zu wollen. Begleitet von Spekulationen um seinen Rückzug war der Gouverneur von Texas gestern in seinen Heimatstaat zurückgekehrt um seine Kampagne neu zu überdenken. Kurz darauf twitterte er aber schon wieder „Auf nach South Carolina“ und indizierte damit, dass für ihn das Rennen noch nicht vorbei ist.

Die nächsten Vorwahlen der Republikaner sind für die Bundesstaaten New Hampshire (10. Januar), South Carolina (21. Januar) und Florida (31. Januar) angekündigt.

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