Titel-Skandal bei Yahoo: Chef Scott Thompson muss seinen Platz räumen
Nachdem ein Großaktionär den Hinweis gegeben hatte, dass Yahoo-Chef Scott Thompson seinen Lebenslauf geschönt hatte, musste der Hoffnungsträger nun die Konsequenzen ziehen und das Unternehmen nach nur vier Monaten verlassen.
Es ist das Ende eines tagelangen Streits mit Großaktionär Daniel Loeb. Ein Nachfolger für den ehemaligen Chef steht noch nicht fest.
Gefälschter Abschluss wird Yahoo-Chef zum Verhängnis
Mit der fristlosen Entlassung des Konzernchefs hat Loeb sein Ziel erreicht. Der Großaktionär hatte im offiziellen Lebenslauf von Thompson einen Bachelor-Abschluss in Informatik entdeckt, den dieser nie erhalten hat. Thompson verfügt lediglich über einen Abschluss in Buchhaltung. Mit diesem Fund konnte Loeb den Firmenchef zu seinem eigenen Nutzen stürzen.
Über seinen Hedgefonds Third Point hält Loeb bereits 5,8 Prozent an Yahoo und fordert seit geraumer Zeit, in das oberste Konzerngremium einziehen zu können. Durch den Sturz Thompsons erhält er nun insgesamt drei Sitze im Verwaltungsrat.
Knappe Konzern-Mitteilung
Bezeichnend ist die Mitteilung des Internet-Urgesteins. Die sonst obligatorischen Abschiedsworte fehlten vollends und auch Thompson selbst äußerte sich nicht. Er habe das Unternehmen verlassen, hieß es knapp in der Mitteilung. Bereits bei seinem vorherigen Arbeitgeber Ebay hatte Thompson seinen getürkten Informatik-Abschluss angegeben. Zudem habe der ehemalige Yahoo-Chef Kollegen kurz vor der Entlassung erzählt, dass er unter Schilddrüsenkrebs leide, berichtete das „Wall Street Journal“.