Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gehen in die zweite Runde
Vielerorts legten Beschäftigte im öffentlichen Dienst vergangene Woche ihre Arbeit nieder, um Bund und Kommunen im Kampf um höhere Löhne unter Druck zu setzen. An diesem Montag sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Rund zwei Millionen Beschäftigte fordern angepasste Gehälter.
Sollten die Arbeitgeber erneut kein Angebot vorlegen, drohen die Gewerkschafter mit einer Ausweitung der Warnstreiks. Nach Gewerkschaftsangaben haben sich an den Warnstreiks der vergangenen Woche rund 130.000 Beschäftigte beteiligt.
Gehaltsplus von 6,5 Prozent als Verhandlungsziel
Für die zweite Verhandlungsrunde, in der die Gewerkschaften ihre Gehaltsforderungen von einem Plus um 6,5 Prozent durchsetzen wollen, sind zwei Tage angesetzt. Ein drittes Treffen soll es am 28./29. März geben.
Bislang wurden die Forderungen seitens der Arbeitgeber als zu hoch abgewiesen. Eigene Angebote wurden jedoch nicht vorgelegt. Indes versucht Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), die angespannte Situation zu beruhigen und Verständnis für beide Seiten aufzubringen: „Aber wir können auch nicht so tun, als hätten der Bund, die Gemeinden und Städte keine Schulden.“ Auf leere Gemeindekassen verwies auch Thomas Böhle, Präsident des Verbandes der kommunalen Arbeitgeber.
Im Gegenzug sei die Beteiligung von 130.000 Beschäftigten an den Warnstreiks „als deutliches Signal zu werten, dass die Zeit der Reallohnverluste vorbei sein muss“, sagte Ver.di-Chef Frank Bsirske. „Ich hoffe, dass die Arbeitgeber diese klare Botschaft verstanden haben und jetzt ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen.“