Szymborska, polnische Literaturnobelpreisträgerin, ist verstorben
Die polnische Dichterin und Literaturnobelpreisträgerin Wislawa Szymborska ist Mittwochabend nach langer Krankheit verstorben. Die 88-Jährige, die 1996 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, starb friedlich im Schlaf.
Polnische Medien meldeten den Verlust unter Berufung des Assistenten der öffentlichkeitsscheuen Literaturnobelpreisträgerin, die ihr Leben selbst in zwei Abschnitte teilte: „vor der Nobel-Tragödie und nach der Nobel-Tragödie“.
Die Lyrikerin: Szymborska
Wislawa Szymborska ist 1923 in Posen geboren und gab ihr literarisches Debüt 1945 in der Tageszeitung „Dziennik Polski“ mit dem Werk „Szukam Stowa“ („Ich suche das Wort“). Die spätere Schriftstellerin studierte polnische Literatur und Soziologie. 1948 bat sie die Behörden um die Erlaubnis, ihre erste Gedichtesammlung zu veröffentlichen, die nie bewilligt worden ist. Erst ihr zweiter Gedichteband durfte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Poetikerin lebte bis zu ihrem Tod in Krakau und neben ihren Gedichten, übersetzte sie fremdsprachige Poesie, vor allem Französisch.
In den 90er Jahren wurde sie mit dem Herder- und dem Goethe-Preis ausgezeichnet.
„Ein unersetzlicher Verlust für die polnische Literatur“
twitterte der polnische Außenminister Radoslaw Silkorski als einer der Ersten von Vielen, die um die Lyrikerin trauern, wie der Schriftsteller und Literaturkritiker Stefan Chwin „Ein großes Licht der polnischen Poesie ist erloschen“,oder Adam Pomorski, Vorsitzender des PEN-Clubs, für den ihr Tod der Verlust eines „hellen Sterns unserer Wirklichkeit“ sei.
Bis zum bitteren Schluß, so berichtet der polnische Nachrichtensender TVN 24, habe die Künstlerin, wann immer es ihre Gesundheit zuließ, neue Gedichte geschrieben.