Studie über Verhalten und Denkweisen von Jugendlichen
Die aktuelle Sinus-Studie „Wie ticken die Jugendlichen 2012“ hat sich mit den Werten, Denkweisen und Eigenschaften heutiger Jugendlicher befasst und wurde am Mittwoch veröffentlicht. Sie zeichnet ein überwiegend positives Bild der jungen Heranwachsenden.
„Die 14- bis 17-Jährigen stehen unter einem enormen Druck“, sagt Studienautor Marc Calmbach. Viele junge Menschen fühlen sich durch unsichere Verhältnisse in Schule und Job abgehängt. „Da gibt es eine deutliche Abgrenzung aus der gesellschaftlichen Mitte nach unten“, beschreibt Calmbach.
Traditionelle Werte noch immer gefragt
Die von sechs kirchlichen und gesellschaftspolitischen Institutionen in Auftrag gegebene Studie fußt auf 72 ausführlichen Tiefeninterviews. Diese haben gezeigt, dass trotz großer Abweichungen fast alle Jugendlichen traditionelle Werte wie Pflichtbewusstsein, Sicherheit, Familie oder Freundschaft sehr schätzen und selbst in einem individuellen Werte-Patchwork praktizieren. „Hart arbeiten und auch hart feiern, Job und zugleich Familie, sparen und sich auch etwas leisten“, sagt Calmbach.
Weiterhin auffällig ist die große Diversität der jungen Menschen. Die Autoren fassten die Vielfalt in sieben Lebenswelten zusammen. Die größten Gruppen: die pragmatische Mitte, die Erfolgs- und Lifestyle-Orientierten sowie die Spass- und Experimentierfreudigen. Je nach Lebenswelt haben Schule, Engagement für andere oder auch Glauben einen unterschiedlichen Stellenwert. „Sinnsuche ist für viele ein Thema, aber nur noch für die wenigsten innerhalb der Kirche“, resümiert Autor Peter Thomas.