Sportdirektor Zorc kritisiert BVB-Profis nach Friseur-Fotos
Dortmund – Die Fotos von einem privaten Friseurtermin einiger Fußballprofis von Borussia Dortmund ohne Schutzmasken sorgen im Club für Verstimmung.
«Wir haben noch einmal mit den Spielern ganz deutlich darüber gesprochen und ihnen ganz klar erklärt, wie sie sich zu verhalten haben. Mit dem Friseur haben wir auch gesprochen. Warum man davon auch noch Fotos machen muss, verstehe ich überhaupt nicht», sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Bundesligaspiel gegen Hertha BSC (Samstag, 18.30 Uhr/Sky).
Mehrere BVB-Profis hatten sich zu Hause die Haare schneiden lassen. Öffentlich wurde das erst, als sie anschließend in den sozialen Medien Fotos posteten, die den Friseur und einzelne Spieler zeigten – ohne Schutzmasken. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. Einer der Profis war Jadon Sancho, wie der Verein bestätigte. «Wir dürfen nicht vergessen, Jadon ist mit 19 Jahren sehr jung und testet die Grenzen aus», sagte Zorc. BVB-Trainer Lucien Favre mahnte: «Er ist noch jung, aber wir sollten das alle so nicht machen.»
Zugleich betonte Zorc aber, dass «unseres Wissens beim Haareschneiden die Hygienevorschriften eingehalten und sogar Gesichtsvisiere getragen wurden. Alle beteuern, dass diese nur für das Foto abgenommen wurde.» Trotzdem stellte der 57-Jährige klar: «Damit wurde gegen die Maskenpflicht verstoßen.» Mit der Deutschen Fußball Liga «stehen wir deshalb im Dialog».
Im Taskforce-Papier der DFL heißt es in der Rubrik «Vorgaben für die häusliche private Hygiene im Alltag» unter anderem: «Keine Kontakte zur Nachbarschaft oder zur Öffentlichkeit. Im Haus/in der Wohnung bleiben. Keine Besuche empfangen». Die Regeln hatte sich die Liga auferlegt, um von der Politik die Genehmigung zu erlangen, den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu dürfen.
(dpa)