Sony schreibt die höchsten Verluste der Unternehmensgeschichte
Der japanische Elektronikriese Sony schreibt weiter tiefrote Zahlen und musste jüngst die höchsten Verluste seiner Unternehmensgeschichte hinnehmen. Der Konzern hofft jedoch auf ein baldiges Ende der vierjährigen Talfahrt.Den Angaben des PlayStation-Herstellers zufolge häufte sich im vergangenen Geschäftsjahr ein Rekordverlust von 456,7 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) an. Damit rutschte Sony im Vergleich zum Vorjahr um 197,1 Milliarden Yen tiefer in die roten Zahlen. Für den April war hingegen ein noch höherer Fehlbetrag von 520 Milliarden Yen erwartet worden. Auch der Umsatz ging um 9,6 Prozent auf 6,5 Billionen Yen zurück.
Talsohle sei durchschritten
Der Konzern sieht vor allem den starken Yen als Kostentreiber. Auch die Naturkatastrophen in Japan und Thailand hätten maßgeblich zur schlechten Lage der etablierten Märkte beigetragen. Dem anhaltenden Abrutschen in die Verlustzone soll aber noch in diesem Geschäftsjahr beendet werden. Bis zum Bilanzstichtag am 31. März 2013 erwartet der Elektronikriese einen Nettogewinn von 30 Milliarden Yen.
Mit einem harten Sanierungskurs will der neue Chef Kazuo Hirai Sony zu älter Stärke zurückführen. Dazu sollen weltweit rund 10.000 Stellen abgebaut werden, eine Reduzierung von sechs Prozent der Gesamtbelegschaft. Das defizitäre TV-Geschäft soll drastischen Kostensenkungen unterzogen werden und sich gesundschrumpfen. Zugleich müsse der Konzern nachhaltige Investition tätigen, um sich für die Zukunft zu wappnen. Sony werde sich wandeln, versprach Hirai.
Anhaltende Verluste
Bereits seit Jahren sieht sich der japanische Konzern mit massiven Problemen konfrontiert. Vor allem das Kerngeschäft mit Fernsehern setzte Sony zu. Der starke Yen, eine schwächelnde Nachfrage und ein massiver Preisverfall ließen den Umsatz in dieser Sparte um 18,5 Prozent auf 3,1 Billionen Yen zurückgehen.
Spielekonsolen wie die PlayStation erweisen sich in Zeiten von Smartphone-Spielen ebenfalls weniger lukrativ als einst. Der Absatz der „PlayStation 3“-Konsolen gin im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zurück und auch die „PlayStation 2“ beschert Sony weniger Gewinne. In der Folge brach der Gewinn von 10,8 Milliarden Yen im Vorjahr auf einen operativen Verlust von 229,8 Milliarden Yen ein.
Ein Lichtblick gab es im Filmgeschäft, durch den Sony dank der gestiegenen Einnahmen am US-Fernsehmarkt die negativen Folgen des Yen wettmachen konnte. In dieser Sparte stieg der Umsatz um 9,6 Prozent auf 657,7 Milliarden Yen. Der Betriebsgewinn fiel allerdings von 39,6 auf 34,1 Milliarden Yen. Weniger lukrativ war der Musikbereich: Hier musste der Elektronikriese einen Umsatzrückgang um 5,9 Prozent auf 442,8 Milliarden Yen hinnehmen. Auch der Betriebsgewinn schrumpfte um 2 Milliarden auf 36,9 Milliarden Yen.