So wird das alleine reisen ein Erfolg

Berlin – Am liebsten verreisen die Deutschen zu zweit. Rund 24 Millionen Urlauber waren im vergangenen Jahr mit einem Partner unterwegs. Das ergab die jährliche Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen FUR.

Doch es geht auch ohne Begleitung: Fast sieben Millionen Deutsche sind 2018 allein verreist. Was nach Abenteuer klingt, ist für die Reisebloggerin Ute Kranz seit fast 16 Jahren selbstverständlich. Alleine reisen heißt für sie vor allem Freiheit, da «es nur um einen selbst geht». Doch erwarten Alleinreisende auch viele Herausforderungen und Risiken. Wichtige Leitfragen für einen erfolgreichen Solo-Urlaub:

Wie soll die Reise ablaufen?

«Wer alleine unterwegs ist, muss für sich selbst sorgen», sagt Ute Karg, die über ihre Reisen auf dem Blog
Bravebird schreibt. Sie empfiehlt daher, den Trip – schon vor der Abreise – so gut wie möglich zu planen. Wer Angst vor Einsamkeit hat, dem rät die Reiseexpertin soziale Aktivitäten in die Planung zu integrieren, zum Beispiel Gruppenausflüge. «So schafft man sich Sicherheitsinseln.»

Wie sieht die Sicherheitslage vor Ort aus?

Bei der Auswahl des Reiseziels sollten Solo-Touris besonders auf die Sicherheitslage im Urlaubsland achten. Das Auswärtige Amt (AA) bietet dafür ausführliche
Reise- und Sicherheitshinweise auf seiner Homepage an. Sollte für das Urlaubsziel eine
aktuelle Reisewarnung bestehen, rät das AA, auf die Reise ganz zu verzichten.

Welche Informationsmöglichkeiten gibt es noch?

Absolute Sicherheit kann zwar niemand garantieren. Es gibt aber verschiedene Apps und Services, die eine Reise sicherer machen können. Beispielsweise die
Travel Risk Map von International SOS und der
Safe Cities Index vom englischen Wirtschaftsmagazin The Economist bieten Informationen, wo auf der Welt Reisende besonders sicher sind.

Wen muss ich über meine Reisepläne informieren?

Freunde und Familie sollten immer wissen, wo man sich gerade aufhält. Das kann im Ernstfall wichtig werden. «Es macht Sinn so detailliert wie möglich zu informieren», rät Karg. Es sei auch ratsam, den Reiseplan im persönlichen Umfeld zu verteilen. Wer ins Ausland reist, kann sich zudem auf der digitalen Krisenvorsorgeliste
Elefand (Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland) des AA registrieren.

Wie bewahre ich meine Dokumente am besten auf?

Reisepass, Krankenkassenkarte, Führerschein – diese Dokumente sind auf Reisen wichtig. Gut ist es deshalb, Kopien zu machen. Dabei sollte man auch alle digitalen Möglichkeiten nutzen: Als Ute Karg zum ersten Mal alleine verreiste, habe es noch gar nicht die Möglichkeit gegeben, Dokumente in einer Cloud zu speichern. Heute sei das aber ein «absolutes Muss», betont sie. Kopien des Passes, die Krankenkassenkarte oder auch wichtige Telefonnummern und Adressen sollte man online abspeichern.

Reicht meine gesetzliche Krankenversicherung aus?

Wer ins Ausland fährt, sollte eine Auslandskrankenversicherung im Gepäck haben. Zwar kann jeder in den EU-Ländern und Staaten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen auch seine Krankenkassenkarte verwenden. Allerdings übernimmt die Krankenkasse nicht immer alle Kosten anstandslos, erklärt die
Stiftung Warentest. Hier springt eine Auslandskrankenversicherung ein.

Wichtig: Sie sollte nicht nur für einen medizinisch notwendigen Rücktranstransport nach Deutschland aufkommen – sondern auch für einen medizinisch sinnvollen und vertretbaren. Denn gerade für Alleinreisende, kann es belastend sein, schwer krank in einem Land mit fremder Sprache behandelt zu werden.


(dpa/tmn)

(dpa)