Sidekick von Pat Metheny: Keyboarder Lyle Mays gestorben
Der langjährige musikalische Partner des Jazz-Gitarristen Pat Metheny starb mit 66 Jahren nach langer Krankheit, wie US-Medien berichten.
Pianist, Komponist und Arrangeur von Pat Metheny
Mays gründete die Pat Metheny Group zusammen mit dem Gitarristen in der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre. In der Jazzcombo fungierte Pianist als Instrumentalist, Arrangeur und Komponist. Der Stil der Band beinhaltete Elemente des kontemporären Jazz, Rock, Fusion sowie Weltmusik.
Mays atmosphärische Keyboard-Scapes lieferten den Hintergrund für Methenys Gitarre, der neben dem Fusion-Sound auch andere Stile wie Bebop oder Freejazz in sein Spiel integriert.
Oft erinnert der Sound der Band an akustische Landschaften, die sich langsam aufbauen und den Hörer oft emotional berühren. Auch brasilianische oder asiatische Einflüsse sind hörbar.
Mays gewann ein Dutzend Grammys, den renommierten Musikpreis der Recording Academy in Los Angeles.
Frühe Begabung
Geboren wurde Mays 1953 in Wisconsin. Seine Eltern waren beide musikalisch: Die Mutter spielte Piano, der Vater Gitarre. Bald spielte der junge Lyle die Orgel in der Kirche. Schon mit 17 studierte er an der North Texas State University, wo er die Grundlagen für sein musikalisches Schaffen erwarb.
Neben der Pat Metheny Group, mit der er bis 2010 aktiv war, arbeitete Mays mit so großen Namen wie Earth, Wind and Fire, Joni Mitchell und Rickie Lee Jones zusammen. Darüber hinaus komponierte er diverse Soundtracks, unter anderem für den Spielfilm „Der Falke und der Schneemann“ mit Sean Penn in einer der Hauptrollen. Im Rahmen dieser Aufnahmen entstand auch der internationale Hit „This Is Not America“, der von David Bowie gesungen wurde.
Facettenreiches Solowerk
Das erste Album unter eigenem Namen entstand 1986, zwei Jahre später folgte „Street Dreams“. Beide LPs wiesen noch eine starke Ähnlichkeit zum Sound der Pat Metheny Group auf. Das sollte sich mit dem Album „Fictionary“ ändern, einer klassische Jazz-Aufnahme mit einem Trio. Begleitet wurde der Pianist Lyle Mays hier vom Drummer Jack Dejohnette und dem Bassisten Marc Johnson.
Live ist Mays auf dem 1993-er Konzertmitschnitt „The Ludwigsburg Concert“ zu hören, im Quartett mit dem Saxophonisten Bob Sheppard, Marc Walker an den Drums sowie erneut Johnson am Bass.
Daneben nahm das Ausnahmetalent noch ein reines Soloalbum auf und kreierte Musik für Kinder.
Die letzten Jahre verbrachte Lyle Mays in musikalischer Hinsicht eher zurückgezogen.
Bildnachweis: Pixabay, 2984244, holdi2017
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