Selbstständigkeit: Freiberuflich unterwegs

Mit dem Start in die Selbständigkeit verbindet sich eine Reihe von Fragen. Das Hauptproblem besteht darin, dass praktisch alle diese Fragen gleichzeitig beantwortet werden müssen. Entsprechend wichtig ist gerade in der Gründungsphase eine sorgfältige Planung des Vorgehens. Denn in allen Richtungen hat man meist nur einmal die Chance auf einen positiven ersten Eindruck.

Die Existenzgründung auf sichere Füße stellen

Viele Unternehmungen werden rasch wieder aufgegeben müssen, weil die Finanzierung nicht nachhaltig genug geplant wurde. Von daher ist ein solider Businessplan unumgänglich. Dieser dient nicht nur dazu, Banken in Bezug auf einen Kredit zu überzeugen, auch für den Gründungszuschuss der Arbeitsagentur ist er eine zwingend notwendige Voraussetzung. Grundlage für diesen Businessplan sollte vor allem eine überzeugende Idee sein. Denn nur eine wirklich tragfähige Geschäftsidee kann zu langfristigem Erfolg führen. Zu diesen Planungen gehören nicht nur die laufenden Ausgaben und Einnahmen, sondern auch die Kosten der Gründung an sich. Insofern muss auch ein Investmentplan integriert werden. Es gilt, viele Informationen für potentielle Investoren zu liefern, ohne dabei unnötig auszuufern. Je einfacher dies geschieht, desto überzeugender ist meist der Plan.

Tragfähige Strukturen schaffen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rechtsform des neuen Unternehmens. Als Freiberufler muss man als Arzt, Rechtsanwalt oder Architekt zunächst eine Zulassung bei der entsprechenden Kammer erwirken. Als Kaufmann ist es notwendig, ein Gewerbe anzumelden. Um die persönliche Haftung zu beschränken, kann es sinnvoll sein, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu gründen. Dies ist seit Einführung der Unternehmergesellschaft inzwischen auch ohne ein größeres Eigenkapital möglich. Weiterhin muss eine Anmeldung beim Finanzamt erfolgen. Sind diese rechtlichen Fragen geklärt, muss das Unternehmen nicht nur anlaufen, sondern gleichzeitig auch bekannt gemacht werden, um erste Kunden zu gewinnen. Die Akquise sollte dabei selbstverständlich im Vordergrund stehen, um möglichst schnell einen ausreichenden Kundenstamm aufzubauen. Umgekehrt kann man es sich gerade zu Beginn nicht leisten, Aufträge halbherzig abzuwickeln.

Der Weg ist das Ziel

Die Arbeit wird sich in den ersten Monaten und Jahren tagtäglich türmen. Von daher sollte zwar eine langfristige Planung erfolgen, das Denken sich aber möglichst in Etappen bewegen. Denn das Erreichen von kleinen Zielen muss zunächst als Erfolgserlebnis genügen, um einen ausreichend langen Atem bei der Gründung beizubehalten.


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