«Schritt zurück»: Löw beklagt lange Nationalelf-Winterpause
München – Joachim Löw würde sich als Bundestrainer eine kürzere Winterpause der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wünschen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der EM-Qualifikation im November finden die ersten Länderspiele im Turnierjahr gegen Spanien und Italien erst Ende März 2020 statt. Dazwischen liegen über vier Monate.
«Es wäre für mich als Trainer natürlich wünschenswert, wenn wir im Vierwochen-Rhythmus weiterspielen würden, also im Januar und Februar jeweils zwei Länderspiele hätten», sagte Löw im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Die lange Winterpause bedeutet für mich einen Schritt zurück. Wir müssen uns im März wieder neu sortieren, neu beginnen», begründete der Weltmeistercoach von 2014.
Das Problem habe er allerdings jedes Jahr, bemerkte der seit 2006 amtierende Bundestrainer. «In der zweiten Jahreshälfte, im September, Oktober und November, haben wir immer sechs Länderspiele. Und bei jedem der Lehrgänge merke ich, dass unsere wenigen Trainingseinheiten und Treffen Früchte tragen. Im Oktober und November hat sich jede Mannschaft gefunden, gefangen, stabilisiert und gute Leistungen gebracht», schilderte der 59-Jährige. Als Beleg führte er das 6:1 im letzten Spiel der EM-Qualifikation gegen Nordirland an.
Vor der EM-Endrunde vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 bleiben Löw insgesamt nur vier Länderspiele zum Einspielen der Mannschaft. In der Vorrunde trifft Deutschland in der namentlich stärksten Gruppe in München auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und einen noch zu ermittelnden Playoff-Gegner, womöglich Island.
«Da warten riesige Aufgaben», sagte Löw zur Einschätzung der Gegner. Er setzt auch auf den Heimvorteil und die Unterstützung der deutschen Zuschauer bei den drei Gruppenpartien in der Allianz Arena. «Dann steht das ganze Land hinter der Nationalmannschaft», glaubt Löw: «Das sind Fußball-Highlights. Die Fans freuen sich auf so eine Gruppe.»
(dpa)