Schlaglichter des 32. Bundesliga-Spieltags
Berlin – Der Abstieg des SV Darmstadt 98 ist zwei Spieltage vor Saisonende besiegelt, für die übrigen gefährdeten Clubs bleibt der Kampf um den Klassenverbleib spannend.
Der VfL Wolfsburg feierte am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen wichtigen 2:0-Sieg in Frankfurt, für Augsburg, Ingolstadt und Leverkusen reichte es nur zu je einem Punkt. In Dortmund sorgte der Unparteiische für Ärger, bei RB Leipzig und in München gab es besonderen Grund zur Freude.
UMSTRITTENER ERFOLG: Das 1:0 war ein Abseitstor, der Handelfmeter für den BVB fragwürdig – 1899 Hoffenheim haderte nach dem 1:2 im Duell um die direkte Königsklassen-Qualifikation gegen Borussia Dortmund mit dem Schiedsrichter. «Wir waren die bessere Mannschaft, und der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag», schimpfte Trainer Julian Nagelsmann nach dem Sturz auf Rang vier. Auch BVB-Coach Thomas Tuchel gab zu: «Natürlich gehen wir durch ein Abseitstor in Führung.»
TORJÄGER: Gegen Hoffenheim gelang Pierre-Emerick Aubameyang sein 28. Saisontreffer für den BVB – damit liegt der Gabuner gemeinsam mit Robert Lewandowski an der Spitze der Torjägerliste. Mehr Treffer in einer Saison im BVB-Trikot erzielte nur Club-Legende Lothar Emmerich, der 1965/66 gleich 31-mal traf. Und das, obwohl Aubameyang gegen Hoffenheim in der 14. Minute einen Handelfmeter verschossen hatte. Drei seiner letzten vier Strafstöße hat er damit vergeben.
ERSATZ VOM ERSATZ: Im März 2014 spielte Keeper Tom Starke zuletzt für den FC Bayern in der Bundesliga – nun bekam der 36-Jährige gegen den SV Darmstadt 98 mal wieder einen Einsatz. Weil Stammkeeper Manuel Neuer und dessen Vertreter Sven Ulreich verletzt fehlten, musste Starke von Beginn an ran – und rettete mit seiner Parade beim Foulelfmeter von Hamit Altintop (86.) den Sieg. Nun kann sich der Torwart-Oldie sogar eine Vertragsverlängerung bei den Münchnern vorstellen. «Da ist noch alles offen», erklärte er nach der Partie.
EMOTIONALER ABSCHIED: Der Abstieg des SV Darmstadt 98 nach zwei Jahren in der Bundesliga deutete sich seit Wochen an, nun ist er besiegelt. «Natürlich waren wir darauf vorbereitet. Aber wenn der Moment dann eintritt, dann kämpft der eine oder andere mit den Tränen», sagte Präsident Rüdiger Fritsch. Dennoch sind die Lilien stolz – vor allem auf die Leistung im Saisonendspurt mit zuvor drei Siegen in Serie. «Wir wollten in den vergangenen Wochen immer erhobenen Hauptes vom Platz gehen», sagte Trainer Torsten Frings nach dem 0:1 in München.
TORRIECHER: 17 Jahre ist Kai Havertz alt, er steckt gerade mitten in den Abiturprüfungen – und rettete Bayer Leverkusen mit seinem Tor zum 1:1 einen wichtigen Punkt beim FC Ingolstadt. Seine Teamkollegen lobten den Torriecher des Youngsters. «Bei dem Tor sieht man, dass er das Näschen hat, wo der Ball hinkommen kann», sagte Sportdirektor Rudi Völler. Auch dank Havertz kann Bayer auf ein Happy End hoffen.
REKORD: Am drittletzten Spieltag machte RB Leipzig die Teilnahme an der Champions League perfekt. Das gelang zuvor noch keinem Neuling in seiner allerersten Bundesliga-Saison. «Ich bin einfach stolz, ich bin sehr stolz», sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. Doppel-Torschütze Timo Werner ergänzte: «Wir haben was ganz Großes erreicht, wir gehören nächstes Jahr zu den besten Mannschaften Europas.»
(dpa)