Frankreich und Österreich verlieren AAA-Rating

Nachdem am Freitag Frankreich, Österreich und sieben weitere Euroländer von der Ratingagentur Standard & Poor’s in ihrer Bonitätswertung herabgestuft wurden, bemühen sich die Politiker nun um Schadensbegrenzung.

Standard & Poor’s (S&P) hatte noch am Freitagabend Italien, Spanien, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern herabgestuft. Frankreich und Österreich verloren beide die Spitzennote „AAA“ in der Wertung ihrer Bonität.

Deutschland wird von S&P gut eingeschätzt

Nach Einschätzung von S&P steht Deutschland zwar hervorragend da, doch dies könnte laut Expertenmeinung auch dazu führen, dass es einen noch höheren Beitrag zur Euro-Rettung zahlen muss als bisher. Die Bundeskanzlerin, Angela Merkel will sich am Samstag auf einer CDU-Vorstandsklausur in Kiel zu den Herabstufungen der Euroländer und dem weiteren Vorgehen in der Schuldenkrise äußern.

S&Ps Begründung für die Ratings

Europas Politiker hätten nicht genug getan, um die Schuldenkrise einzudämmen, teilte S&P als Begründung für die weitreichenden Herabstufungen innerhalb der Eurozone mit. Die Ratingagentur zeigte sich enttäuscht von den Ergebnissen des Eurogipfels im Dezember. Die Kreditkonditionen der Euroländer verschlechterten sich, genauso wie ihre wirtschaftlichen Aussichten, warnte S&P. Europas Politiker würden noch immer nicht an einem Strang ziehen. Sie seien sich noch immer uneins, wie die Krise zu lösen sei.

Gegenwärtige Schwierigkeiten

S&P hat nicht ganz Unrecht mit dieser Einschätzung. In dieser Woche sah die Kanzlerin den Unmut des italienischen Ministerpräsidenten Monti, der beklagte, dass Merkel und Sarkozy versuchten die EU im Alleingang zu regieren. Gegenwärtig gibt auch in Griechenland Schwierigkeiten. Der geplante Schuldenschnitt mit Bankenbeteiligung ist noch nicht endgültig verabschiedet. Auch der von Merkel und Sarkozy geplante Fiskalpakt ist noch nicht allgemein akzeptiert. Zu diesem Zeitpunkt warnen Kritiker vermehrt vor einer Aufweichung der Bedingungen.

Reaktionen aus Frankreich

Als Reaktion auf den Verlust des Top-Ratings „AAA“ rief Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister François Baroin dazu auf einen kühlen Kopf zu bewahren. Dem französischen Fernsehsender France 2 sagte er, „Es sind nicht die Ratingagenturen, die Frankreichs Politik diktieren“. Der Verlust der Note „AAA“ sei keine gute Neuigkeit, aber auch keine Katastrophe. Frankreich behalte eine „exzellente Benotung“.