Rückkehr nach drei Jahren: VfL spielt wieder europäisch
Wolfsburg – Als der VfL Wolfsburg vor gut drei Jahren zuletzt international spielte, tat er das auf der ganz großen Bühne: April 2016, Champions-League-Viertelfinale bei Real Madrid.
Nach einem überraschenden 2:0-Sieg im Hinspiel verloren die Niedersachsen diese zweite Partie beim späteren Sieger noch mit 0:3. «Wir waren insgesamt vielleicht ein bisschen zu ängstlich an dem Abend in Madrid», sagte VfL-Profi Maximilian Arnold in dieser Woche rückblickend in einem Interview der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung».
Wenn sich die «Wölfe» heute Abend nach drei turbulenten Jahren mit zwei Fast-Abstiegen im internationalen Geschäft zurückmelden, sind Wettbewerb und Gegner allerdings mindestens eine Nummer kleiner. Zum Auftakt der neuen Europa-League-Saison geht es um 21.00 Uhr (DAZN) in der Volkswagen-Arena gegen den ukrainischen Club PFK Oleksandrija.
Dessen Rekordeinkauf heißt anders als bei Real nicht Gareth Bale für rund 100 Millionen, sondern Waleri Lutschkjewitsch für nur 250.000 Euro. Die größten Erfolge der Vereinsgeschichte sind bislang auch nicht 15 verschiedene Europapokal-Triumphe, sondern nur drei Aufstiege in die erste ukrainische Liga.
Trotz dieser vergleichsweise bescheidenen Meriten hat Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner großen Respekt vor Oleksandrija. «Wenn du in der Ukraine Dritter hinter Schachtjor Donezk und Dynamo Kiew wirst, dann sagt das viel über das Leistungsvermögen aus. Ich war von der Bereitschaft dieser Mannschaft, gemeinsam zu verteidigen und anzugreifen, beeindruckt», meinte der Österreicher. «Das ist ein Europapokal-Spiel, und da treffen immer zwei Mannschaften aufeinander, die in ihren jeweiligen Ligen vorne mit dabei waren.»
Trotzdem ist ein Heimsieg gegen die Ukrainer Pflicht für den VfL, wenn er in dieser Gruppe I einen der beiden ersten Plätze belegen und die K.o.-Runde der Europa League erreichen will. Denn die beiden anderen Gegner sind der französische Rekordmeister AS Saint-Etienne und der belgische Spitzenclub KAA Gent. Gegen den haben die «Wölfe» vor drei Jahren auch in der Champions League schon gespielt.
(dpa)