Probleme am Mainzer Bahnhof halten an

Am Mainzer Hauptbahnhof kommt es weiter zu Zugausfällen und Verspätungen. Da in dieser Woche nicht nur abends, sondern auch tagsüber Züge des Fernverkehrs umgeleitet werden müssen, weitet sich das Chaos aus. Hintergrund: Es fehlt an qualifiziertem Personal.

Probleme über die kommenden Monate

Mainz ist die Hauptstadt von Rheinland-Pfalz und mit 200.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Sie ist außerdem eine der Kernstädte des Rhein-Main-Gebiets und an das ICE-Streckennetz der Bahn angeschlossen. Doch davon merkt man seit einer Woche wenig. Da die Hälfte der Fahrdienstleiter krank oder im Urlaub ist, kommt es zu massiven Umleitungen, Verspätungen und Zugausfällen. Das Chaos könnte noch mehrere Wochen anhalten – möglicherweise bis in den September. Und nicht nur Mainz ist betroffen. Durch die Umleitungen kommt es zu Verspätungen im gesamten Rhein-Main-Gebiet.

Waren die Börsenpläne schuld?

Laut der Eisenbahn-Gewerkschaft EVG sind die Probleme in Mainz Resultat einer über Jahre verfehlten Personalpolitik. Im Vorfeld des geplanten Börsengangs wurde bei der Bahn eingespart und abgebaut – auch beim Personal. Gerade Fahrdienstleiter müssen in einem Einsatzbereich monatelang genau eingearbeitet werden, um den Schienenverkehr auf diesem Streckenabschnitt effizient zu steuern. Deshalb kann die Bahn auch nicht einfach zusätzliches Personal nach Mainz schicken. Seitdem die Börsenpläne der Bahn auf Eis gelegt wurden, gibt es auch ein Umdenken in der Personalpolitik – neue Mitarbeiter werden eingestellt. Doch laut der Gewerkschaft schieben die rund 12.500 Fahrdienstleiter etwa eine Million Überstunden vor sich her. 1000 zusätzliche Jobs seien notwendig. Die Bahn verweist darauf, dass sie bereits 250 mehr Fahrdienstleiter als zu Jahresbeginn beschäftigt.
Aktuelle Infos zum Zugverkehr am Hauptbahnhof Mainz

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