Privates Vermögen der Deutschen auf Rekordhöhe

Der private Reichtum hat in Deutschland einen Stand wie nie erreicht. Während das Vermögen der Bürger in den letzten Jahren ständig zunahm, wird es beim Staat immer weniger. Das geht aus dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor.

Das Nettovermögen der Bundesrepublik schmolz in den letzten zwanzig Jahren um über 800 Milliarden. Deutschlands Bürger wurden dagegen im selben Zeitraum an Immobilien, Geldvermögen oder Rentenansprüchen von fast 4,6 auf etwa zehn Billionen Euro reicher. Allein in den letzten fünf Jahren hat sich das Nettovermögen Privater um 1,4 Billionen Euro erhöht.

Deutliche Schere zwischen Ost- und Westdeutschland

Im Durchschnitt besitzt jeder westdeutsche Haushalt ein Vermögen von 132 000 Euro, während es Haushalte in Ostdeutschland auf ein durchschnittliches finanzielle Polster (Geld und Immobilien zusammengerechnet) von lediglich 55 000 Euro bringen. Der amtliche Armuts- und Reichtumsbericht belegt ferner eine ungleiche Verteilung des Vermögens, die im Verlauf der letzten Jahre noch zugenommen hat. Mehr als die Hälfte davon gehört dem obersten Zehntel der Haushalte.

Sparvermögen in Milliardenhöhe trotz geringer Zinsen

Das Geldvermögen der privaten Haushalte beträgt nach Angaben der Deutschen Bundesbank von Ende Oktober 4811 Milliarden Euro. Allein in den Monaten April bis Juni wurden 39 Milliarden Euro auf die hohe Kante gelegt. Im ersten Quartal des Jahres waren es sogar 50 Milliarden Euro gewesen. Die verhältnismäßig geringe Steigerung rührt nach Einschätzung der Notenbank von den erheblichen Kursverlusten an den Kapitalmärkten in Höhe von rund 30 Milliarden Euro her.

Trotz geringer Zinserträge ist das Sparverhalten der Deutschen ungebrochen. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Postbank sparen 37 Prozent der Befragten jeden Monat einen bestimmten Betrag. Im Durchschnitt sind dies rund 19 000 Euro je Person. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern erheblich. An der Spitze liegen die Hessen mit annähernd 35 000 Euro je Person, gefolgt von den Hamburgern, die im Durchschnitt 23 000 Euro zurücklegen. Die geringste Sparleistung wurde für Mecklenburg-Vorpommern ermittelt. Der dortige Wert liegt bei 9 600 je Person.

Sicherheit hoch – Risiko gering

Fonds und Geldanlagen sind beliebte Formen für Privatanleger. Oberste Priorität der privaten Geldanleger ist der Sicherheitsaspekt. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Banken wurden 2011 gut 40 Prozent des Geldvermögens als Spar-, Sicht-, Termineinlagen und Bargeld angelegt. In Aktien hatten zu diesem Zeitpunkt die privaten Haushalte lediglich 222 Milliarden Euro investiert. Damit sank der Anteil der in Aktien angelegten Geldsumme von 5,2 auf 4,7 Prozent. Interessant für viele Anleger sind meistens Invesitionen bei großen Konzernen. Viele vertrauen zum Beispiel dem Know-How von Siemens Financial Services rund um Fonds und Geldanlagen.

Geldanlagen bei Lebensversicherungen, Pensionskassen, Penstionsfonds und Versorgungswerken betrugen Ende 2011 etwa 1,4 Billionen Euro. Insgesamt war den Anlegern nach den Erkenntnissen des Bankenverbands Sicherheit wichtiger als hohe Renditechancen.

Urheber des Fotos: Erwin Wodicka – Fotolia

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