Pressefoto des Jahres ist Momentaufnahme des „Arabischen Frühlings“
Als bestes Pressefoto des Jahres 2011 hat die Jury ein Foto des Spaniers Samuel Aranda ausgewählt. Das Foto ist eine Momentaufnahme des „Arabischen Frühlings“ im Jemen und zeigt eine Frau in Vollschleier, die in einer Moschee in Sanaa einen verletzten Angehörigen im Arm hält. Das Foto entstand am 15. Oktober während der Massenproteste gegen den inzwischen abgetretenen Herrscher Ali Abdullah Salih. Sicherheitskräfte hatten damals auf Demonstranten geschossen und mehrere von ihnen getötet. Der Fotograf Samuel Aranda war zu diesem Zeitpunkt im Auftrag der „New York Times“ im Jemen.
Foto steht stellvertretend für die gesamte Demokratiebewegung
Die Jury befand das Foto stehe stellvertretend für den gesamten „Arabischen Frühling“ und somit für die Demokratiebewegung in der gesamten Region. Das Pressefoto des Jahres zeige einen ergreifenden und emotionalen Augenblick eines Ereignisses, das sich weiterentwickele, sagte Jury-Präsident Aidan Sullivan von der Bildagentur Getty Images.
„Wir werden möglicherweise nie wissen, wer die Frau ist, die einen Angehörigen im Arm wiegt. Beide sind aber ein lebendiges Bild jener gewöhnlichen Menschen, die mit ihrem Mut dazu beigetragen haben, ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Mittleren Ostens aufzuschlagen.“
World Press Photo Contest
Der World Press Photo Contest ist der renommierteste Pressefoto- Wettbewerb der Welt. Um den Preis für das beste Pressefoto 2011 hatten sich mehr als 5000 Fotografen aus 124 Ländern beworben. Der Sieger Aranda erhält ein Preisgeld von 10 000 Euro sowie eine Kamera samt Ausrüstung. Der 1979 bei Barcelona geborene Fotograf arbeitet unter anderem für die Zeitung „La Vanguardia“. Die Jury des Wettbewerbs bestand aus 19 Mitgliedern, darunter auch eine Vertreterin der Deutschen Presse-Agentur.