Norditalien wird von weiteren Erdbeben erschüttert
Nach den schweren Nachbeben in der norditalienischen Region Emilia Romagna geht die Suche nach Überlebenden weiter. Bei den Erschütterungen kamen mindestens 16 Menschen ums Leben, eine Person wird noch vermisst.
Nach vorläufigen Erkenntnissen gab es 350 Verletzte, 14.000 Menschen wurden innerhalb weniger Augenblicke zu Obdachlosen. Ein Hilfskonvoi aus der Hauptstadt Rom versorgte die Betroffenen mit Trinkwasser, Kleidung, Zelten und Betten.
Erdbebenregion kommt nicht zur Ruhe
Allein in der Nacht zum Mittwoch wurden mindestens 40 weitere Erdstöße gezählt, der stärkste erreichte eine Magnitude von 3,8, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Aus Angst verbrachten viele Anwohner die Nacht in ihren Autos. Weitere Beben seien durchaus möglich. „Wir können das nicht ausschließen“, sagte der Seismologe Claudio Chiarabba vom Nationalen Geophysikalischen und Vulkanologischen Institut dem Sender Rai News.
Kulturerbe mit immensen Schäden
Besonders schwere Schäden wurden am Kulturerbe der Region verursacht. Mehrere historische Gebäude konnten den Erschütterungen nicht standhalten, alte Kirchen stürzten ein; der Palazzo Ducale in Mantua trug tiefe Risse davon.
Zur Todesfalle entwickelten sich, wie schon beim ersten Beben, vor allem eingestürzte Fabriken, die gerade erst von Ingenieuren freigegeben worden waren. Im Fernsehen waren Bilder von Gebäuden zu sehen, die wie Kartenhäuser zusammengefallen waren.
Trauertag am kommenden Montag
Die ersten Erdbeben suchten Norditalien am 20. Mai mit einer Stärke von bis zu 6,0 heim. Sieben Menschen kamen dabei ums Leben, etwa 50 trugen Verletzungen davon. Am kommenden Montag (4. Juni) soll in ganz Italien ein Trauertag für die Opfer abgehalten werden. Noch im Laufe des Mittwochs soll in Rom über Soforthilfen für die betroffene Region entschieden werden.