Nachbeben erschüttern Norditalien erneut
Nachdem ein schweres Erdbeben in der Nacht zum Sonntag im Norden Italiens bereits sieben Menschenleben gefordert hat und für weitreichende Verwüstung sorgte, erschütterten mehrere Nachbeben die Region am Montag weitere Male.Die beiden schwersten Nachbeben mit einer Stärke von 3,7 und 3,6 ereigneten sich Informationen der Nachrichtenagentur Ansa zufolge am frühen Montagmorgen. Das Internetportal „corriere.it“ berichtete von hunderten kleinerer Nachbeben. Regierungschef Mario Monti wollte nach vorzeitiger Abreise vom Nato-Gipfel in Chicago noch im Laufe des Tages in Italien ankommen.
Denkmäler und Kulturschätze ebenfalls von Schäden betroffen
Dutzende Häuser sind unbewohnbar, landwirtschaftliche Gebäude und Fabrikhallen hielten den Erschütterungen nicht ein. Straßen waren vorübergehend nicht passierbar. Zudem kam es in der gesamten Region zu teilweise schweren Schäden an wertvollen Kulturschätzen und Denkmälern.
Insgesamt 650 Helfer waren aus den umliegenden Regionen Latium, Venetien, Lombardei und der Toskana auf dem Weg in das Erdbebengebiet. Die etwa 500 Häftlinge aus dem Gefängnis von Ferrara wurden vorsorglich in andere Gebäude gebracht.
Erschreckende Bilanz
Das Erdbeben der Stärke 6,0 am frühen Sonntagmorgen kostete sieben Menschen das Leben. Das italienische Fernsehen berichtete zudem von rund 50 Verletzten. Mehrere Tausend Menschen haben nach Angaben des Zivilschutzes ihre Häuser verloren: Etwa 2.500 in der Provinz Modena, knapp 600 in der Provinz Ferrara und rund 300 in der Provinz Bologna.
Die Kosten der Katastrophe können bisher noch nicht genau beziffert werden. Vor allem die unschätzbaren Kulturgüter sorgen für Kopfzerbrechen. „Die Schäden an dem kulturellen Erbe sind nach ersten Erkenntnissen beachtlich“, sagte der Minister für Kulturgüter, Lorenzo Ornaghi.