Motorola vor Google-Übernahme weiter im Minus
Der traditionsreiche Handyhersteller Motorola Mobility kann die Verlustzone vor der Übernahme durch den Internetriesen Google nicht verlassen. Das Minus wuchs weiter an, nicht zuletzt aufgrund der schwächelnden Verkaufszahlen von Mobiltelefonen.Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurden insgesamt 8,9 Millionen Handy ausgeliefert. Ein Jahr zuvor konnten noch 9,3 Millionen mobile Geräte abgesetzt werden. Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Comscore zufolge viel Motorolas Anteil am US-Markt innerhalb von drei Monaten von 13,3 auf 12,8 Prozent. Samsung und Apple legten dagegen zu.
Verlustzone weitet sich aus
Der einzige Hoffnungsschimmer stellt der Markt der teuren Smartphones dar. Hier konnte Motorola im Vorjahresvergleich leicht auf 3,1 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) zulegen. Der Zuwachs konnte den Verlustanstieg jedoch nicht bremsen: Dieser stieg von 81 Millionen auf 86 Millionen Dollar.
Bereits seit einiger Zeit steht Motorola in den roten Zahlen. Lediglich der Verkauf von Empfangsboxen für das Kabelfernsehen erweist sich als rentabel. Dennoch ist Google bereit, 12,5 Milliarden Dollar für die Übernahme des Unternehmens auszugeben. Der Grund dafür sind zahlreiche Handy-Patente, die Motorola innehat und mit denen Google sein Handy-Betriebssystem Android besser schützen könnte.
Übernahme steht kurz bevor
„Wir arbeiten eng mit Google zusammen, um den anvisierten Zusammenschluss im ersten Halbjahr abzuschließen“, betonte Motorola-Chef Sanjay Jha. Die Kartellprüfung in Europa und den USA wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Eine Freigabe in China steht bislang noch aus. Die Regulierer hatten die Prüfung verlängert.