Milliarden-Überschüsse wachsen: Gesetzliche Krankenkassen wollen Rücklagen anlegen
Anscheinend sollen die Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen in diesem Jahr noch höher ausfallen als bisher angenommen. Bereits zu Beginn des Jahres schätzten Experten die Überschüsse in Millardenhöhe. Seitdem streiten sich die Koalitionspartner aus Union und FDP um die Verwendung der Gelder.
Die großen gesetzlichen Krankenkassen sollen noch höhrere Überschüsse erwirtschaften als Schätzungen bisher prognostizierten. So erzielten die Krankenkassen in den ersten drei Quartalen des letzten Jahres bereits einen Überschuss von fast vier Milliarden Euro.
Gesetzliche Krankenkassen erwirtschaften Milliarden-Überschüsse
Die DAK, die Techniker Krankenkasse, die Barmer GEK sollen gemeinsam einen Überschuss von rund 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Bei der AOK soll sich der Überschuss in dem Bereich von 1,2 und 1,3 Milliarden liegen, heißt aus einer Quelle bei den Krankenkassen.
Debatte über Verwendung der Überschüsse
Die genauen Zahlen der Versicherer werden mit Spannung erwartet. Seit Wochen tobt bereits eine Debatte zwischen den Koalitionsmitgliedern von Union und FDP, aber auch die Krankenkassen mischen dabei mit. So äußerte sich zum Beispiel der Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, Jürgen Graalmann vor einer Woche extrem kritisch zu dem Vorschlag die Überschüsse der Krankenkassen, aus dem Gesundheitsfonds zum Schuldenabbau in den Staatshaushalt einfließen zu lassen.
Das Bundesgesundheitsministerium war noch im Dezember davon ausgegangen, „dass der Überschuss in den letzten Monaten des Jahres noch deutlich abschmilzt“. Nun muss aber in Erwägung gezogen werden, ob die Überschüsse nicht zumindest teilweise an die Mitgleider zurückgegeben werden. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte den Kassen dies nahegelegt.
Krankenkasse wollen sich Rücklagen zulegen
Vetreter des GKV-Spitzenverbands äußerten sich in der Debatte um die Verwendung der Überschüsse vorsichtig. „Die ersten Zahlen für das Gesamtjahr deuten darauf hin, dass die Überschüsse im vierten Quartal kaum noch gewachsen sind.“ Der Sprecher des Verbandes, Florian Lenz, erklärte: „Es ist deshalb richtig, wenn Krankenkassen ihre Rücklagen für schlechtere Zeiten auffüllen.“