Meisterliche Bayern deklassieren Düsseldorf
München – Die Dauer-Champions des FC Bayern haben das Schaulaufen zum 30. Meistertitel mit einem Schützenfest eröffnet.
Mit 5:0 (3:0) deklassierten die Münchner Fortuna Düsseldorf und vollendeten eine optimale Neun-Punkte-Woche in der Fußball-Bundesliga. Die Tabellenführung baute der Rekordmeister zumindest bis Sonntag auf zehn Punkte aus. «Ich bin stolz, dass die Spieler nach dem Sieg in Dortmund so konzentriert und fokussiert waren», sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. «Das Ziel ist erstmal, die Bundesliga auf der Position abzuschließen, auf der wir sind.»
Die München kombinierten nach Herzenslust und belohnten sich in der zuschauerlosen Allianz Arena mit dem 22. Sieg im 25. Pflichtspiel unter Flick. Nach dem Eigentor von Düsseldorfs Mathias «Zanka» Jörgensen (15. Minute) legten Benjamin Pavard (29.), der zweimal erfolgreiche Robert Lewandowski (43./50.) und Alphonso Davies (52.) noch vier Treffer nach. Für die Fortuna entpuppte sich die leise Hoffnung auf einen Punktgewinn im Abstiegskampf als Illusion. «Es war ein Klassenunterschied zu sehen», sagte Gäste-Coach Uwe Rösler. «Es wird im Abstiegskampf bis zur letzten Minute gehen diese Saison.»
Von einem Spannungsabfall war bei den Münchnern vier Tage nach dem vermutlichen Meisterstück durch das 1:0 gegen Borussia Dortmund keine Spur. Im Gegenteil! «Wir sind einfach sehr, sehr ehrgeizig, die Stimmung in der Mannschaft ist sehr positiv», sagte Abwehrchef David Alaba bei Sky. «Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen, sind sehr hungrig und wollen am Ende ganz oben stehen.» Unglücklich verlief der Abend allerdings für Lucas Hernández. Der Franzose musste beim Startelf-Comeback nach 45 Minuten mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. «Das Risiko war einfach zu groß», sagte Flick.
15 Jahre nach dem Eröffnungsspiel in der Allianz Arena durfte Lewandowski ein kleines Jubiläum bejubeln. Sein 3:0 bedeutete bei 230 Tore und 70 Vorlagen den 300. Scorerpunkt in der Liga. Durch das traumhaft herausgespielte Tor über Joshua Kimmich und Thomas Müller traf Lewandowski nach fünf torlosen Duellen gegen Düsseldorf erstmals. Nun hat er gegen alle 18 Bundesligisten getroffen. Wer das Trio danach jubeln sah, wusste: Hier lässt keiner locker. Erst recht nicht Lewandowski, der nach der Pause auf Vorarbeit von Serge Gnabry spielerisch leicht traf. Mit 29 Saisontreffern hat er den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller immerhin noch in Sicht.
Ein Mann der ersten halben Stunde war Pavard, der an gleich zwei Bayern-Toren entscheidend beteiligt war. Bevor der 24-Jährige nach einem Kimmich-Eckball per Kopf zum vierten Saisontor einnetzte, wurde er auch für die Führung gefeiert. Die Direktabnahme von Pavard lenkte letztlich aber Jörgensen ins eigene Netz.
Im Fokus stand auch Pavards Weltmeister-Kollege Hernández, der an der Seite von Alaba in der Innenverteidigung ran durfte. Beim ersten Startelf-Einsatz seit dem 3:2-Heimsieg gegen den SC Paderborn im Februar war dem 24-Jährigen der fehlende Rhythmus anzumerken. Der im Sommer 2019 für 80 Millionen Euro verpflichtete Rekordeinkauf präsentierte sich gut im Zweikampf und war bemüht, die Chance auf der Position von Ex-Weltmeister Jérôme Boateng zu nutzen.
Wie Rechtsverteidiger Pavard traf auch Linksverteidiger Davies. Der vor dem Spiel von Sportdirektor Hasan Salihamidzic als «hervorragend» und «sehr abgeklärt» gelobte Kanadier ließ eine Reihe Gegner stehen und war im zweiten Heimspiel nacheinander Torschütze. «Wir wollten wieder drei Punkte mitnehmen, das haben wir getan», sagte Davies.
(dpa)