Massaker in Ägypten: Suche nach Schuldigen hat begonnen

Nach dem gestrigen „Massaker“ in Ägypten begannen heute die Muslimbruderschaft, Vertreter der öffentlichen Sicherheit und das Parlament nach Schuldigen und Ursachen zu suchen. Ein politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.


Das Parlament hat für heute eine Sitzung in Kairo anberaumt, in der über die Ursachen der  tödlichen Krawalle bei einem Fußballspiel mit mindestens 74 Toten beraten wird.

Muslimbrüderschaft verdächtigt Anhänger Mubaraks

Die Muslimbrüderschaft stellte einen Tag nach dem Ereignis einen Bericht auf ihre Website, demzufolge Anhänger des früheren Regimes von Präsident Husni Mubarak die Krawalle verursachten. Die stärkste Partei des Landes appelliert an den regierenden Militärrat alle Maßnahmen zu treffen, um die Menschen zu schützen. Des Weiteren müsse die Rolle der Polizei untersucht werden.

Vertreter der öffentlichen Sicherheit weisen Schuld von sich

Ahmed Gamal, ein zuständiger Militärvertreter der öffentlichen Sicherheit, erklärte der Tageszeitung „Al-Tahrir“ gegenüber, es habe einen guten Notfallplan für das Spiel gegeben. Aber die Gewalt sei nach dem Abpfiff eskaliert und nicht mehr einzudämmen gewesen. Er weist jede Schuld zurück und vergleicht das „Massaker“ mit den Massenprotesten gegen Mubarak, die den Arabischen Frühling einleiteten und den Diktator letztendlich stürzten.

Die Krawalle ereigneten sich in Port Said in Nordägypten, nachdem ein Fußballspiel zwischen Al-Masri und Al-Ahli bei 3:1 abgepfiffen worden war. Die Fans veranstalteten eine Jagd auf die Fußballer des Vereins Al-Ahli. Viele wurden erdrückt oder totgetrampelt.