Mali: Präsident Toure durch Putsch gestürzt
Im westafrikanischen Mali kam es durch meuternde Soldaten zu einem Putsch. Das „Klima der Unsicherheit“ und die „Unfähigkeit des Regimes“ habe die Rebellen zum Sturz von Präsident Amadou Toumani Toure veranlasst.
Wie Leutnant Amadou Konare, Sprecher des neu gegründeten „Nationalkomitees für die Wiederherstellung der Demokratie und des Staates“ mitteilte, sei die Verfassung vorerst außer Kraft getreten. Auch eine Ausgangssperre sei verhängt worden. Zusammen mit den anderen Rebellen wolle Konare nun gemeinsam mit internationalen Organisationen und benachbarten Ländern über das weitere Vorgehen debattieren.
Frankreich verurteilt Putsch
„Wir haben diesen Militärputsch verurteilt, weil wir uns dem Respekt demokratischer und verfassungsmäßiger Regeln verpflichtet fühlen“, sagte Frankreichs Außenminister Alain Juppé über den Coup der Rebellen. Die verfassungsmäßige Ordnung müsse schnellstmöglich wiederhergestellt werden und auch die geplante Wahl am 29. April dürfe unter keinen Umständen ausgesetzt werden. Präsident Toure war seit 2002 an der Macht und konnte nach zwei Amtszeiten kein weiteres Mal als Kandidat antreten.
Dem Putsch gingen schwere Kämpfe zwischen der malischen Unabhängigkeitsbewegung MNLA und Regierungstruppen voraus, die seit Januar in Nord-Mali andauern. Eine große Mehrheit der Truppen warf der Regierung vor, unzureichende Unterstützung bei den Gefechten zu leisten.