Liberianischer Ex-Diktator Charles Taylor zu 50 Jahren Haft verurteilt
Wegen Mitschuld an Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde der frühere liberianische Ex-Diktator Charles Taylor zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Anrechnung der bereits abgesessenen Zeit bleiben ihm knapp 44 Jahre.Taylor kann gegen das Urteil in Berufung gehen. Die Staatsanwaltschaft forderte ein Strafmaß von 80 Jahren.
Taylor wurde mit „Blutdiamanten“ bezahlt
Das UN-Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag verurteilte den Ex-Diktator wegen seiner Mitschuld an Kriegsverbrechen und der Verletzung der Menschenrechte im Bürgerkrieg Sierra Leones. Zwar habe er die Täter lediglich unterstützt, jedoch habe ihm damalige Position als Präsident Liberias eine besondere Verantwortung mit sich gebracht.
Taylor ließ sich für seine Unterstützung mit „Blutdiamanten“ bezahlen. Im Laufe des mehr als zehnjährigen Krieges mordeten, vergewaltigten und verstümmelten Milizen die Bevölkerung und schreckten auch vor dem Einsatz von Kindersoldaten nicht zurück.
Geschichtsträchtiges Urteil
Mit der Verurteilung ist der frühere Präsident Taylor das erste ehemalige Staatsoberhaupt, das seit den Nürnberger Prozessen von einem internationalen Gericht schuldig gesprochen wurde.