Kroos‘ Traumtor verzückt Madrid – Zidane schimpft trotzdem

Madrid – Toni Kroos war offenbar stolz auf sein Werk und postete es auf Instagram, die Madrider Medien überschlugen sich mit Lob, die Fans kommentierten es in Cafés und Bars.

Nach dem 3:1-Sieg von Real Madrid gegen Abstiegskandidat SD Eibar war das Traumtor des deutschen Fußball-Nationalspielers zum 1:0 nach knapp vier Minuten in aller Munde.

Doch Trainer Zinedine Zidane waren das Kunstwerk des 30-Jährigen, die drei Tore und die drei Punkte noch nicht genug: Nach spanischen Medienberichten vom Montag hielt der Franzose nach dem Abpfiff in der Kabine eine wahre Wutrede, weil er mit der Leistung in der zweiten Hälfte alles andere als einverstanden war.

Zidane habe die Spieler ungewöhnlich scharf kritisiert. Er habe «den geringen Einsatz und die mangelhafte Konzentration» angeprangert, schrieb die Fachzeitung «Marca», die so etwas wie ein Hausblatt des Clubs ist. Gegen bessere Gegner könne das teuer zu stehen kommen, habe der Coach gewarnt.

Im 200. Spiel von «Zizou» als Real-Trainer hatte Kroos vor einer Geisterkulisse im Mini-Stadion Alfredo di Stefano auf Reals Trainingsgelände sein Team schnell auf die Siegerstraße gebracht. Er zirkelte den Ball mit der rechten Innenseite lässig über Eibar- Torwart Dmitrovic ins Kreuzeck. Karim Benzema stand vor seinem Pass in abseitsverdächtiger Position. Der VAR prüfte kurz, entschied aber schnell auf Tor.

Die Zeitung «AS» bejubelte das «riesige Supertor», die Konkurrenz von «Marca» war diesmal aber einfallsreicher. Sie schrieb, Kroos habe «in seinem rechten Fuß einen Putter», mit dem er extrem präzise treffe – wie ein erfahrener Golfspieler auf dem Grün eben.

Nach Kroos trafen am Sonntagabend noch Sergio Ramos (30.) und Marcelo (37.), bevor Pedro Bigas nach einer Stunde zum 1:3 verkürzte. In der spanischen Primera Division liegen die Königlichen damit zwei Punkte hinter Meister und Tabellenführer FC Barcelona.


(dpa)

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