Konflikt in der Schule: Kind eigene Version erzählen lassen

Fürth – Das eigene Kind hat einen Klassenkamerad angeblich in der Hofpause geschubst oder ihm etwas weggenommen: Kommen die Eltern abends nach Hause, hören sie oft unterschiedliche Versionen dieses Vorfalls.

In solchen Situationen ist es wichtig, dass Erwachsene zuerst ihr Kind anhören, sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung: «Natürlich wird das Kind immer subjektiv seine Sicht der Dinge erzählen.» Das sei aber auch nicht schlimm. Eltern können dann bei Sohn oder Tochter nachhaken und fragen, ob er oder sie selbst einen Anteil an dem Streit hatten. «Auf keinen Fall sollten Eltern vorschnell urteilen.»

Haben Eltern Zweifel an den Erzählungen ihres Kindes, sollten sie das offen sagen: «Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast mir nicht alles erzählt. Was muss ich noch wissen?» Im Zweifel können auch Nachfragen beim Klassenlehrer oder bei befreundeten Eltern weiterhelfen.

Stellt sich heraus, dass das Kind nicht die Wahrheit gesagt hat, sollten Eltern auch über mögliche Gründe dafür nachdenken: Warum schiebt das Kind eine Lüge vor? Hat es Angst vor Standpauken oder Strafen? Will es seine Eltern nicht enttäuschen? Wichtig sei, dem Kind immer wieder zu vermitteln: «Ich vertraue dir und stehe zu dir, egal was passiert ist.»


(dpa/tmn)

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