Köpke und Bierhoff kontern Kritik am Kader für Confed Cup
Herzogenaurach – DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke haben Kritik aus Russland am deutschen Aufgebot für den Confed Cup zurückgewiesen.
«Das sind alles Spieler, die sich diese Chance verdient haben und in der Bundesliga als Topliga erfolgreich spielen. Da mache ich mir weniger Sorgen. Vielleicht muss man das als Veranstalter auch sagen, zum Schutz seiner Sponsoren oder zu anderen Gruppierungen», sagte Bierhoff in Herzogenaurach.
Natürlich werde immer geschaut, was Deutschland als Weltmeister mache, berichtete Bierhoff. «Am Ende wird auch der Veranstalter froh sein, wenn eine erfolgreiche WM-Mannschaft Deutschland 2018 in Russland auflaufen wird», sagte er.
Bundestrainer Joachim Löw verzichtet bei dem Turnier vom 17. Juni bis zum 2. Juli auf praktisch alle Top-Stars. Die einzigen Weltmeister im Aufgebot sind Shkodran Mustafi, Julian Draxler und Matthias Ginter.
«Es sollte schon jeder Nation selbst überlassen werden, wie sie so ein Turnier angeht. Wir haben uns entschieden, den Confed Cup als Chance zu nutzen für die Jungs, die hinten dran sind», sagte Köpke der «Nürnberger Zeitung». «Solche Erfahrungen sind für sie wirklich sehr wertvoll. Außerdem: Neuer, Boateng und Hummels und einige andere hätten ohnehin verletzungsbedingt passen müssen. Im Grunde geht es um fünf, sechs Spieler, die wir schonen.»
Grundsätzlich hält Köpke nichts davon, den Confed Cup abzuschaffen. «Es ist ja nicht so, dass wir jetzt Urlaub hätten. Es gäbe trotzdem Qualifikationsspiele», führte der langjährige Spieler des 1. FC Nürnberg aus. «Der Confed Cup läuft nicht annähernd so lange wie eine WM, trotzdem bleibt man im Rhythmus und unter Anspannung. Noch mal zwei Wochen mit drei Spielen, im Höchstfall fünf – das ist okay», sagte er.
Russlands Confed-Cup-Organisator Alexej Sorokin hatte Löws Personalpolitik für den WM-Testlauf bedauert. «Natürlich blutet dem Fußball-Fan das Herz, wenn der amtierende Weltmeister ohne seine Stars antritt. Denn für die kommen die Zuschauer ins Stadion. Aber wir müssen das akzeptieren», hatte Sorokin erklärt.
(dpa)