Joker Kalou sticht: Hertha schockt FCA in der Nachspielzeit

Augsburg – Mit einem Last-Minute-Tor von Salomon Kalou hat Hertha BSC den FC Augsburg geschockt. Der eingewechselte Angreifer bescherte den Berlinern in der Fußball-Bundesliga mit seinem Tor zum 1:1 (0:0) in der Nachspielzeit einen schmeichelhaften Punkt.

Zuvor schien der FCA seinen Höhenflug mit einem hart erarbeiteten Heimsieg und dem erstaunlichen Sprung auf einen Champions-League-Platz fortsetzen zu können. Die drückend überlegenen Gastgeber waren vor 26 641 Zuschauern durch den Brasilianer Caiuby in der 74. Spielminute nach einem Eckball in Führung gegangen. Mit 23 Punkten belegt der FCA Platz sieben. Die Berliner müssen mit 18 Zählern den Blick in der Tabelle weiter nach unten richten.

Auf dem vom Schnee befreiten Rasen dominierte der FCA praktisch 90 Minuten lang das Geschehen. Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum verfolgte konzentriert ihren Plan, immer wieder über die Flügel Angriffe aufzubauen. Ergebnis war eine Vielzahl von Möglichkeiten – allein ein Tor ließ lange auf sich warten. Es war schließlich Caiuby, der den Ball nach einer Ecke von Philipp Max ins Tor drosch.

Nach einem Fehler von Hertha-Verteidiger Sebastian Langkamp war der Torschütze in der 10. Minute bei seiner ersten guten Möglichkeit noch am Berliner Torwart Rune Jarstein gescheitert (10.). Ob danach Ja-Cheol Koo (11.), wiederum Caiuby (31.) oder Marcel Heller, dessen Schuss die Latte touchierte (33.), das 1:0 wollte nicht fallen.

Es war aber nicht nur Pech bei den Augsburger Abschlüssen im Spiel: Eine hervorragende Konterchance über den schnellen Heller vermasselte Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw mit einem überhasteten Schuss (40.). Und die Hertha? Enttäuschte! Die von Trainer Pal Dardai im Vergleich zum 1:1 gegen Östersund beim Abschied aus der Europa League fast komplett ausgetauschte Startelf trat offensiv bis auf eine Abschlussaktion von Langkamp (22.) praktisch nicht in Erscheinung.

Auch nach der Pause waren die Gäste abgesehen von einem Schuss des eingewechselten Ex-Augsburgers Alexander Esswein (60.) praktisch nur auf die Sicherung des 0:0 bedacht. Der FCA agierte zwar nicht mehr so durchdacht und mit mehr Ungenauigkeiten im Passspiel. Trotzdem war es allein der FCA, der Impulse setzte und permanent ein Tor anstrebte.

Die Belohnung durch Caiuby, der kurz zuvor noch eine Kopfballchance nicht erfolgreich verwerten konnte, war auch eine Bestrafung der Gäste. Die Berliner traten einfach zu destruktiv auf. Michael Gregoritsch hätte in der 82. Minute das entscheidende 2:0 für die engagierten Augsburger erzielen müssen, aber der Österreicher schoss nach einer präzisen Flanke von Außenverteidiger Raphael Framberger aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Das rächte sich – Kalou glich aus.


(dpa)

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