Industrie lässt Reallöhne 2011 steigen
Nach der Krise hat die deutsche Industrie wieder kräftig zugelegt und damit auch für einen Anstieg der Reallöhne in Deutschland gesorgt. Die Entgelte stiegen nominal um 3,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Bei einer Inflationsrate von 2,3 Prozent entspricht der Anstieg einem Plus von 1,1 Prozent. Zum Jahresende nahm der Zuwachs jedoch ab. Im Schlussquartal gab es im Vergleich zum Vorjahr keinen weiteren Anstieg. Für 2012 ist laut einer Studie der Personalberatung Aon Hewitt mit einem nominalen Anstieg von 3,0 Prozent zu rechnen.
Automobilindustrie mit größtem Wachstum
Ein Plus von 8,3 Prozent mehr Bruttogehalt erzielte die Automobilindustrie. Der hohe Wert kam aber auch durch gestiegene Sonderzahlungen und Entgelte für Mehrarbeit zustande. Im Vorjahr 2010 hatte es noch deutlich mehr Kurzarbeit gegeben. Im Maschinenbau gingen die Entgelte um 6,1 Prozent nach oben, in der Chemie und bei Metall um 5,2 Prozent.
Über Reallohnverluste beklagten sich hingegen Beschäftigte der Öffentlichen Verwaltung sowie Lehrer und Erzieher. Die Teuerung konnten sie mit ihren Entgeltzuwächsen von 0,6 Prozent nicht ausgleichen.
Der deutsche Lohndurchschnitt von Vollzeitbeschäftigten lag 2011 bei knapp 44.000 Euro brutto. Etwa zwei Drittel der Arbeitnehmer lag jedoch unter diesem rechnerischen Mittelwert. Banken und Versicherungen hatten mit knapp 63.000 Euro die höchsten Durchschnittsverdienste. Das Schlusslicht bildeten Gastgewerbe mit 24.500 Euro.