In der Corona-Krise wird viel gepuzzelt

Ravensburg – In der Corona-Krise haben anscheinend viele Menschen ihre Leidenschaft fürs Puzzeln entdeckt. Die Nachfrage nach den Geduldsspielen sei derzeit «heftigst», sagt der Sprecher des Spieleherstellers Ravensburger.

Das Geschäft sei aktuell vergleichbar mit der Vorweihnachtszeit. «Viele Puzzles sind ausverkauft.» Die Produktion laufe weiter, und man versuche, die erhöhte Nachfrage zu bedienen, aber: «Es kommt da zu Wartezeiten», sagt er.

Am stärksten nachgefragt werde der Klassiker mit 1000 Teilen, «mit dem man sich ein paar Nachmittage beschäftigen kann». Beliebt seien entspannende, beruhigende Naturmotive. Deutlich mehr als sonst würden auch sogenannte Krypt-Puzzles verkauft, die schwerer seien: Sie haben kein Motiv, sondern sind komplett schwarz, gold- oder silberfarben. «Da kann man nur über die Puzzleform gehen», erklärt der Sprecher.

Rebecca Wittschier aus Trier sagt: «Es macht mir Spaß und es beruhigt.» Sie habe schon als Kind wahnsinnig gerne gepuzzelt, dann aber das Hobby über Jahrzehnte vergessen. «In der Corona-Zeit, wo man abends eh nicht weggehen kann, kam mir wieder in den Sinn, wie gerne ich das mal gemacht habe. Und da ging es los», erzählt die 34-Jährige vor einem 3000er-Puzzle von Schloss Neuschwanstein, an dem sie gerade mit ihrer Mutter Conny Wittschier sitzt. «Sie hat mich angesteckt», sagt diese, die ebenfalls seit Wochen wieder im Puzzle-Fieber ist.

Ravensburger hatte 2019 insgesamt 21 Millionen Puzzles verkauft. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil des Online-Geschäfts am Umsatz von Ravensburger liege bei 30 Prozent. «Wir hoffen, dass wir über online ein bisschen was auffangen können», sagt der Unternehmenssprecher. Denn Ravensburger werde von der Schließung des stationären Handels getroffen. «Viele denken, wir wären jetzt die Gewinner der Krise, das ist Unsinn.»


(dpa)

(dpa)