IhrPlatz: Schlecker-Tochter trifft Insolvenz weniger hart als vermutet
Die insolvente Schlecker-Tochter IhrPlatz wird weniger Mitarbeiter abbauen und weniger Märkte schließen als zunächst geplant. Das Konzept sehe vor, 650 der insgesamt 5350 Arbeitsplätze zu streichen – ursprünglich war von 900 die Rede.
122 der bislang 612 Drogeriemärkte sollen am 7. April endgültig geschlossen werden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider am Freitag in Osnabrück mit. Zuvor war die Zahl von 142 Filialen genannt worden, die geschlossen werden sollen.
Transfergesellschaft für IhrPlatz bereits gesichert
Für die betroffenen Mitarbeiter werde eine Transfergesellschaft geschaffen, für die die Finanzierung anders als bei der Muttergesellschaft Schlecker bereits gesichert sei, hieß es. Im Internet veröffentliche der Insolvenzverwalter eine Liste der Filialen, die IhrPlatz aufgeben wird. Wie bei Schlecker verteilen sich die Schließungen auf viele Bundesländer.
Investorensuche ist schon angelaufen
Das Insolvenzverfahren solle am 28. März eröffnet werden, teilte Schneider weiter mit. Die Investorensuche sei bereits angelaufen. „Wir machen hier ein attraktives Angebot und sind auf entsprechendes Interesse gestoßen“, sagte er. „Nun müssen sorgfältig die Gespräche mit potenziellen Interessenten geführt werden.“ Ob dies unabhängig von Schlecker geschehe oder in einem gemeinsamen Deal, sei noch unklar.
Erst 2007 wurde IhrPlatz von Schlecker übernommen
IhrPlatz hatte am 26. Januar drei Tage nach der Muttergesellschaft ebenfalls Insolvenz angemeldet – zum zweiten Mal nach 2005. Schlecker hatte das Traditionsunternehmen 2007 übernommen. Damals hatte die Drogeriekette noch rund 7000 Mitarbeiter und rund 700 Filialen in Deutschland.