Hurrikan Sandy verwüstet die Ostküste der USA

Mit einem Durchmesser von 1500 Kilometern hinterließ Hurricane „Sandy“ auf dem amerikanische Kontinent eine verheerende Schadensbilanz mit Sturm- und Flutschäden in Milliardenhöhe. 67 Menschenleben sind in der Karibik zu beklagen. In den USA sind mindestens 50 Menschen durch den Hurrikan zu Tode gekommen. Große Teile der US-Ostküste sind betroffen – am verherendsten sieht es in New York und New Jersey aus.

Die Zerstörung hat eine erschreckende Dimension erreicht. Die Bilder vom „Big Apple“ nach der Katastrophe haben große Ähnlichkeit mit Bildern aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Hurricane Sandy, der zu Beginn dieser Woche über dem Atlantik wütete, erwies sich als einer der größten Wirbelstürme, die je über die Ostküste der Vereinigten Staaten fegten.

Sandy überflutet New Jersey und New York

Doch nicht nur New York kämpft mit dem ganzen Ausmaß des Sturmes – die gesamte Ostküste der USA ist betroffen. Im Bundesstaat New Jersey ist die Lage dabei besonders dramatisch. In der Geschichte der Hurrikans hat es eine derartige Zerstörungswucht selten gegeben. Der Sturm hinterließ selbst Schiffe auf den Straßen. Durch die Überflutungen in New York sind ganze Teile der Stadt vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten. Nur langsam wird sich die Lage dort wieder normalisieren.

Stromausfälle, zerstörte Häuser, kein Mobilfunkempfang

Die Mehrzahl der Haushalte hat kein Wasser, keine Wärme, die Supermärkte sind dicht, es gibt keine Ampeln und keinen gewohnten hyperaktiven Mobilfunkempfang. Allein die Inbetriebnahme der sieben überfluteten U-Bahn-Tunnel wird Tage dauern. Das öffentliche Leben ist komplett lahmgelegt, es ist wie in der Steinzeit. Die Börse ist nach der Schließung erst am Mittwoch wieder eröffnet worden. So eine Naturkatastrophe hat es in der Geschichte der Metropole noch nicht gegeben.

Sämtliche Flüge wurden vor dem Eintreffen des Hurrikans gestrichen, die Flughäfen waren geschlossen und sind erst seit Mittwoch wieder teilweise geöffnet.

Viele Existenz-Verluste – Kritik an mangelnden Gegenmaßnahmen

Durch den Monstersturm verloren viele Menschen ihr gesamtes Hab und Gut. Fragen werden laut, wieso nur um die Goldman-Sachs-Zentrale Sandsäcken aufgeschichtet wurden und sonst nirgendwo. Trotz der drohenden Gefahr gab es, von der Evakuierung abgesehen, kaum Gegenmaßnahmen. Jetzt ist das Krisenmanagement der Regierung gefragt, auch wenn keine Folgeschäden für die US-Wirtschaft erwartet werden. Millionen US-Bürger sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Diese wieder herzustellen, hat nun oberste Priorität, denn hier geht es um die Lebensgrundlage der Menschen. In Queens sind 80 Häuser abgebrannt.

Chaos in Manhatten – Midtown beruhigt sich

Weiter nördlich in Midtown normalisiert sich die Lage bereits wieder. Geschäfte öffnen wieder und die Menschen trauen sich wieder auf die Straße. Aber in Manhattan herrscht noch das blanke Chaos. Dort zeugen herumliegender Müll, unzählige Trümmerteile und umgestürzte Bäume davon, welche Naturgewalten hier gewirkt haben. Durch die enormen Windgeschwindigkeiten, die der Wirbelsturm erreicht hat, hat die Zerstörungskraft hier ein Maximum erreicht. Es gibt einen sehr eingeschränkten Verkehr, da die meisten Ampeln nur noch im Wind baumeln, Straßen sind weiträumig abgesperrt durch die örtliche Polizei.
In Philadelphia treiben bereits Plünderer ihr Unwesen. Es gab erste Festnahmen. In Virginia waren durch Sandy bereits erste Schneefälle zu verzeichnen. Der Sturm nimmt jetzt Kurs auf Kanada.

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