Honduras – Gefängnisbrand: Zahl der Toten steigt auf 377
Nach dem Gefängnisbrand in Comayagua am frühen Dienstagmorgen wurde die Zahl der im Feuer umgekommenen Insassen nach oben korrigiert. Nach Jüngsten Angaben kamen 377 Häftlinge ums Leben. Den Behörden zufolge wurden bereits 350 Tote in Leichenschauhäuser in der Hauptstadt Tegucigalpa überführt.Die Strafanstalt in Comayagua, die rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Tegucigalpa entfernt liegt, beherbergte insgesamt 850 Häftlinge. 475 Insassen, die den verheerenden Brand überlebt haben, wurden laut Sicherheitsminister Pompeyo Bonilla an anderen Orten untergebracht.
Ursache des Gefängnisbrands weiter ungeklärt
Das Feuer in dem nach neusten Angaben 377 Häftlinge starben, war am Dienstagabend gegen 22.50 Uhr Ortszeit (Mittwoch, 05.50 MEZ) ausgebrochen, dies teilte der Leiter der Strafvollzugsbehörde des mittelamerikanischen Landes, Danilo Orellana, am Mittwoch mit. Wie das Feuer entstanden ist und weshalb es sich so katastrophal ausbreiten konnte, ist gegenwärtig noch unbekannt. Fest steht, dass das Gefängnis mit 850 Insassen tragisch überbelegt war. Die Strafanstalt war nur für 400 Häftlinge ausgelegt. Die Überbelegung von Strafanstalten ist in Ländern Lateinamerikas häufig ein Problem.
Opferzahl könnte noch weiter steigen
Die meisten Todesopfer verbrannten oder erstickten im dichten Rauch, weil ihre Zellen nicht rechtzeitig geöffnet wurden. Dutzende Gefangene wurden zum Teil schwer verletzt und werden noch wegen ihrer Brandverletzungen und Rauchvergiftungen behandelt. Es ist daher möglich, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen könnte. Am Mittwochnachmittag erlagen bereits zwei Männer im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Familienangehörige fordern die Herausgabe der Toten
Familienangehörige der Häftlinge haben vor dem schwer zerstörten Gefängniskomplex gegen die Überführung der Leichen in die Hauptstadt Tegucigalpa protestiert. Sie verlangen stattdessen die Herausgabe der Leichen an die Angehörigen. Die Leiterin der nationalen Gerichtsmedizin, Lucy Marrder, sagte, es werde mindestens drei Tage dauern bis die Opfer des Gefängnisbrands identifiziert seien. Chile hat Honduras seine Hilfe angeboten und schickt nun ein Team von Spezialisten, um die Beamten vor Ort bei der Identifizierung der Leichen zu unterstützen.