Hochtief steckt weiter in der Verlustzone fest
Der größte deutsche Baukonzern Hochtief schreibt auch weiterhin rote Zahlen. Vor allem die anhaltenden Gewinneinbrüche der australischen Tochter Leighton belasteten das Ergebnis des Essener Unternehmens weiterhin stark.In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres musste Hochtief einen Verlust in Höhe von 34,1 Millionen Euro hinnehmen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit.
2012 soll Rückkehr in Gewinnzone bringen
Bereits im vergangenen Jahr steckte das mehrheitlich zum spanischen Konzern ACS gehörende Unternehmen mit einem Verlust von 160 Millionen Euro tief in den roten Zahlen fest. Auch damals waren Probleme abei der Tochter Leighton Hauptgrund für die Misere. „Weitere Maßnahmen“ zur baldigen Rückkehr in die Gewinnzone kündigte Hochtief-Chef Frank Stieler am Dienstag in einem Brief an die Aktionäre an.
Noch im Gesamtjahr 2012 sollen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Aufgrund der Probleme mit Leighton hatte Hochtief seine Gewinnerwartung für das laufende Jahr zuletzt jedoch deutlich nach unten korrigieren müssen.
Spanische Mutter ACS ebenfalls mit Problemen
Der spanische Mutterkonzern ACS konnte im ersten Quartal 2012 nur durch Sondereinnahmen einen um 1,3 Prozent erhöhten Gewinn in Höhe von 201 Millionen Euro verbuchen. Die zusätzlichen Einnahmen gehen auf einen Teilverkauf von Anteilen am Dienstleistungsunternehmen Clece zurück, gab ACS am Dienstag in Madrid bekannt.
Abzüglich dieser Sonderfaktoren wäre der Gewinn des spanischen Baukonzerns um 14,7 Prozent geschrumpft. Als Ursachen führte das Unternehmen neben gestiegenen Finanzkosten vor allem den Gewinneinbruch bei Hochtief an. Zugleich musste ACS einen herben Anstieg der Nettoschulden um 19,2 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro hinnehmen. In erster Linie gehe der Anstieg auf die Verbindlichkeiten der Hochtief-Tochter Leighton zurück, hieß es.
Hochtief-Umsatz mit positiver Tendenz
Dank der guten Auftragslage erhöhte sich der Umsatz bei Hochtief im ersten Quartal um 13,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Auch der Auftragsbestand legte um kräftige 10,2 Prozent auf 50,3 Milliarden Euro zu. Das entspricht dem besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Baukonzern legt seinen Fokus vor allem auf Verkehrsinfrastruktur, Energieinfrastruktur und Metropolen. „In allen drei Wachstumsfeldern konnte Hochtief zahlreiche neue Projekte akquirieren“, sagte Stieler.