Goldpreis fällt kontinuierlich auf niedrigsten Jahresstand

Der Goldpreis gerät an den internationalen Finanzmärkten weiter unter Druck. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) sank am Mittwoch auf bis zu 1584,10 Dollar. Das entspricht dem tiefsten Stand seit Anfang Januar.

Schon am späten Dienstagabend fiel der Preis erstmals seit vier Monaten unter 1600 Dollar. Allein seit Montag hat er rund 60 Dollar oder 3,5 Prozent an Wert eingebüßt.

Ungewöhnliche Preisentwicklung

Experten führen vor allem die anhaltende Unsicherheit wegen der wankelmütigen politischen Lage in Griechenland für den Sinkflug am Goldmarkt an. Auch die staatliche Intervention in Spanien zur Bankenrettung trage ihren Anteil am sinkenden Wert.

Dennoch ist der aktuelle Trend erstaunlich, da Gold im Normalfall als krisensichere Anlage gilt. Mehrere Faktoren seien jedoch für die momentane Situation verantwortlich, sagen Experten. „Viele Anleger benötigen liquide Mittel, da sie Verluste in anderen Anlageklassen wie Aktien ausgleichen müssen“, erklärte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Aufgrund nach wie vor attraktiven Kursniveaus verkaufen immer mehr Anleger einen Teil ihrer Goldbestände.

Goldpreisentwicklung reine Spekulation

Der festere US-Dollar drückt den Goldpreis zusätzlich nach unten. Der Handel mit dem Edelmetalle erfolgt traditionell in der US-Währung, weshalb ein starker Dollar die Nachfrage stark beeinflusst. „Darüber hinaus haben die Ölpreise in den letzten Tagen deutlich nachgegeben“, so Commerzbank-Experte Fritsch.

Grundsätzlich ist Gold eine sichere Wertanlage, die gerade in Krisenzeiten sehr beliebt ist. Verbraucherschützer mahnen jedoch regelmäßig zur Vorsicht: Bei den Prognosen zur künftigen Preisentwicklungen handelt es sich um reine Spekulation. Zudem gibt es einige Unwägbarkeiten, wie die Lagerungskosten, die Zinslosigkeit und den Handel in Dollar, zu beachten.