Glücksspiel – was ist in Deutschland erlaubt?
In Deutschland besitzt der Staat grundsätzlich ein Glücksspielmonopol. Die praktische Umsetzung des Monopols bedeutet jedoch nicht, dass ausschließlich der Bund und die Bundesländer Glücksspiele betreiben dürfen. Vielmehr können sich private Anbieter um Lizenzen für die legale Durchführung von Glücksspielen und Sportwetten bewerben. Die Durchführung der genehmigten Spiele darf sowohl stationär als auch über das Internet erfolgen.
Einiges bleibt weiterhin verboten
Trotz der zahlreichen Erlaubnisse zum legalen Spielen bleiben einige häufig angebotene Spielmöglichkeiten weiterhin verboten. Hierzu zählen alle nicht mit einer staatlichen Lizenz ausgestatteten Webseiten. Diese führen häufig nicht genehmigungsfähige Glücksspiele wie das Online-Pokern durch. Des Weiteren erhalten Webseiten keine Genehmigung, wenn sie zwar die Originalquoten des deutschen Lotto- und Totoblocks auszahlen, die Spieleinsätze jedoch nicht an diesen abführen. Der Mitspieler nimmt auf diesen Seiten somit nicht am deutschen Lotto teil, sondern wettet gegen einen Dritten auf den Ausgang der Ziehung. Mit ihrem Spielmodell entziehen die Betreiber den Lottoveranstaltern für soziale und kulturelle Zwecke einzusetzende Gelder, zumal viele Spielteilnehmer glauben, ihre Einsätze würden an eine deutsche Lottogesellschaft weitergeleitet.
Was erlaubt ist
Lotto, Toto, Oddset, Bingo (nur in wenigen Bundesländern), Eurojackpot sowie die SKL und NKL dürfen sowohl über eine Lottoannahmestelle als auch online gespielt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie auch auf der Seite von SKL Boesche. Die Spielteilnahme im Internet war während mehrerer Jahre verboten und wurde durch den neuen Glücksspielvertrag der Bundesländer Anfang 2013 wieder möglich. Des Weiteren ist legales Spielen im Großen Spiel sowie in den Automatenspielsälen der konzessionierten Casinos möglich. Auf Ausgänge von Pferderennen darf sowohl auf der Rennbahn, als auch bei Wettannahmestellen der Rennvereine und bei konzessionierten Buchmachern gewettet werden. Der neue Glücksspielvertrag der Bundesländer erlaubt zudem Online-Wetten und stationäre Wettannahmen für beliebige Sportveranstaltungen. Das Spielen an Glücksspielgeräten in Gaststätten und Spielhallen ist ebenfalls erlaubt, fällt rechtlich jedoch unter die Gewerbeordnung und nicht unter das Glücksspielrecht.
Was spricht gegen illegales Wetten?
Die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung einer unerlaubten Wettteilnahme ist relativ gering. Bei in einem beliebigen EU-Land zugelassenen Anbietern ist auch der Jugendschutz zumeist hinreichend gewährleistet. Dennoch stellt die Teilnahme, an nicht in Deutschland konzessionierten Wettangeboten, eine Straftat dar und ist dank eines ausreichend großen Angebotes zum legalen Spielen mit keinen Vorteilen verbunden.
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