Fukushima: Atomkraftwerk bereit neue Probleme

Nach wie vor bereitet das japanische Katastrophen-Atomkraftwerk Fukushima Daiichi dem Betreiber Tepco große Probleme. Mehr als ein Jahr nach dem Unglück wurden im Sicherheitsbehälter des Reaktors 2 bis zu 72,9 Sievert pro Stunde gemessen.Erstmals seit dem Gau vom 11. März 2011 seien damit im Behälter um den Reaktorkessel radioaktive Werte gemessen worden, meldete die Nachrichtenagentur Jiji Press.

Kühlung des Brennstoffs weiterhin gewährleistet

Nachdem durch das Erdbeben und den Tsunami im März vergangenen Jahres die Kühlung ausfiel, kam es zur Kernschmelze. Die Strahlung gehe auf eben diese Kernschmelze zurück. Damals sei der Brennstoff durch den Kessel auf den Boden des Sicherheitsbehälters gelangt, erklärt Tepco. Wo genau sich der Kernbrennstoff befinde, sei noch nicht bekannt. Die Kühlung des Brennstoffs soll jedoch weiterhin gewährleistet sein, da sich nach wie vor 60 Zentimeter Wasser im Behälter befinden. Das entspricht allerdings weniger als den Erwartungen des Betreibers.

Atomkraftwerke Japans weitestgehend außer Betrieb

Nach wie vor erzeugt nur einer von Japans 54 Atommeilern Strom. Als Folge der Katastrophe im vergangenen Jahr wurden die Reaktoren zu Wartungsarbeiten und Stresstests heruntergefahren. Der letzte Reaktor im Kraftwerk Tomari wird am 5. Mai zu Wartungsarbeiten heruntergefahren. Wie ein Vertreter der Regierungspartei DPJ am Mittwoch sagte, will die Regierung bis Mai über ein erneutes Hochfahren der Atommeiler entscheiden.

Bevor die Anlagen wieder ans Netz gehen, müssen die Lokalen Regierungen ihre Zustimmung erteilt haben. Nicht zuletzt aufgrund der großen Sorge der Bevölkerung ist dies bislang nicht geschehen. Bis zum stromintensiven Sommer will die Regierung zwei Reaktoren im Atomkraftwerk Oi nach einem kürzlich bestandenen Stresstest wieder hochfahren.