Fair gehandelte Waren immer beliebter

Berlin – Die gestiegene Nachfrage nach fair gehandelten Waren hat den Umsatz mit «Fairtrade»-Produkten 2018 um mehr als ein Fünftel wachsen lassen.

Kaffee, Bananen und andere mit dem «Fairtrade»-Siegel versehene Güter im Wert von 1,6 Milliarden Euro habe der Handel im vergangenen Jahr umgesetzt, teilte der
Verein Transfair mit. Damit lag der Umsatz 22 Prozent über dem des Vorjahres. Der Verein vergibt etwa an Händler und Produzenten gegen Lizenzgebühren das Recht, das «Fairtrade»-Logo zu nutzen.

Besonders stark gestiegen sei der Absatz von Kakao, der nach fairen Standards gehandelt wurde: Kunden kauften nach Angaben des Siegel-Anbieters 55.000 Tonnen, 48 Prozent mehr als 2017. Der Kaffee-Absatz stieg um 11 Prozent auf 20.000 Tonnen. Und 92.000 fair gehandelte Bananen gingen 2018 über die Ladentheken, 6 Prozent mehr als 2017. Sie waren laut Transfair die mit Abstand beliebteste Südfrucht. Die fair gehandelte Variante hatte einen Marktanteil von 13,5 Prozent.

Im Durchschnitt gab demnach jeder Deutsche im vergangenen Jahr 19 Euro für Produkte mit «Fairtrade»-Siegel aus. Aus Sicht des Transfair-Chefs Dieter Overath hat der Siegel-Anbieter aber noch nicht alle Ziele erreicht: «Der faire Handel wächst, aber er wächst nicht schnell genug», sagte er laut einer Mitteilung. «Produzenten leiden massiv unter niedrigen Börsenpreisen. Junge Leute wenden sich von der Landwirtschaft ab, weil sie nicht von ihr leben können.» Overath forderte die Politik auf, fairen Handel stärker zu fördern.

Das Fair-Segment wächst seit Jahren stark, weil sich zunehmend Handelsketten und Hersteller dafür entscheiden. Es gibt mehrere Siegel für Produkte, deren Anbieter Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen legen. «Fairtrade» ist mit einem Marktanteil von 80 Prozent das wichtigste Siegel. Es zeichnet neben Lebensmitteln auch Textilien aus.


(dpa)

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