Ex-Referee Kircher: Positive Entwicklung beim Videobeweis
Stuttgart – Für den ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher ist eine Abkehr vom Videobeweis keine Option. «So Dinge wie Phantomtore, die könnten wir dann wieder haben, aber dahin wollen wir nicht zurück», sagte der 50-Jährige aus Rottenburg der Deutschen Presse-Agentur.
Bei aller Kritik über das technische Hilfsmittel habe sich der Videobeweis im Fußball aus seiner Sicht «deutlich positiv entwickelt.» Die größten Diskussionen gibt es aus Kirchers Sicht aber weiterhin bei den Themen Abseits und Handspiel.
«Im Zweifel für den Angreifer gibt es bei Abseits nicht mehr, weil ich jetzt eine faktische Entscheidung habe», sagte Kircher. Der heutige Schiedsrichter-Beobachter räumte allerdings ein, dass die bei Abseitsentscheidungen angewendete kalibrierte Linie nicht einhundertprozentige Sicherheit geben könne. «Im Grunde genommen ist es ein Hilfsmittel, da kann man nur in der Anwendung hoffen, dass es genau ist. Die Anwendung eines Messmittels hat immer einen Toleranzbereich», sagte Kircher.
Beim Handspiel dagegen werde immer die subjektive Einschätzung der jeweiligen Unparteiischen eine Rolle spielen. «Letztlich haben wir immer noch eine menschliche Einflussgröße. Da haben wir dann einfach einen Graubereich, jeder schaut da vielleicht anders drauf.»
(dpa)