Energiewende sorgt für Strompreiserhöhungen

In den kommenden Jahren werden die Strompreise für Verbraucher weiter anziehen. Allein durch höhere Netzentgelte werde sich Haushaltsstrom in den kommenden Jahren um fünf bis sieben Prozent verteuern, teilte die Bundesnetzagentur am Montag mit. Hauptpreistreiber ist der durch alternative Energien unumgängliche Ausbau der Stromnetze. Einen entsprechenden Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bestätigte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur.

Industriestrompreise steigen ebenfalls stark an

Etwa ein Viertel des Strompreises ergibt sich aus dem Netzentgelt, das die Strom- und Gasnetzbetreiber für die Netznutzung von den Netznutzern erheben. Im Bericht wird von einer Steigerung in Höhe von 16 bis 24 Prozent ausgegangen. Eine Netzentgelterhöhung um bis zu 54 Prozent und Strompreissteigerungen von bis zu acht Prozent sind sogar für Industriestrom absehbar. Andere Kostenfaktoren der Energiewende fanden in dem Papier keine Berücksichtigung.

Als Grundlage für die Hochrechnungen wurden Szenarien für den Netzausbau genutzt. Die notwendige Netzmodernisierung wird Investitionen in Höhe von 30 bis 47,5 Milliarden Euro erfordern. Die Energiewende werde zwangsläufig „zu einer weiteren Erhöhung der Netzentgelte und damit des Strompreises führen“, zitierte die „FAZ“ aus dem Bericht.

Kosten für Stromnetzentgeltverordnung zusätzlicher Preistreiber

Auch die im Sommer 2011 beschlossene Stromnetzentgeltversorgung sorgt für höhere Kosten. Der Beschluss ermöglicht es Unternehmen mit hohem Stromverbrauch Begünstigungen zu beantragen. Dem Papier zufolge seien jedoch unerwartet viele Anträge eingegangen. Die Rabatte mit einem Volumen von mehr als 400 Millionen Euro jährlich werden auf die übrigen Stromkunden umgelegt.

Die Bundesnetzagentur versucht indes, die Preiseanstiege künftig zu regulieren. „Die Energiewende wird längerfristig nur dann politisch durchzuhalten sein, wenn sie zu vertretbaren Kosten umzusetzen ist. Hierzu ist eine durchschlagkräftige Regulierung mit Augenmaß erforderlich“, heißt es in dem Papier.