Einmal sehen und nie mehr vergessen: das Polarlicht
Das Polarlicht gehört zu den schönsten Naturschauspielen, die Erde und Weltall zu bieten haben. Wer einmal das Polarlicht gesehen hat, wird die bunten Lichter am Himmelzelt nicht mehr vergessen. Schon in der Antike zogen die Leuchterscheinungen die Menschen in ihren Bann. Der leuchtende Himmel galt als magischer Zauber und Zeichen der Götter. Er sehr viel später fanden Naturforscher heraus, wie das Polarlicht entsteht. Doch trotz des Wissens um die Entstehung haben die Polarlichter bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
Das Leuchten des Sonnenwindes
Das Polarlicht ist eine Leuchterscheinung am Himmel, die vor allem in den Polarregionen zu beobachten ist. In Nordskandinavien, auf Island, in Kanada und Alaska sowie in Sibirien ist das Nordlicht zu sehen. In der Antarktis leuchtet das Südlicht. Prachtvoll sind die Farben: rote, grüne und blaue Lichterscheinungen vermischen sich zu den Farben violett, weiß und gelb.
Besonders deutlich ist das Polarlicht in den langen Polarnächten sichtbar. Und doch ist die Sonne Hauptursache. Denn auf der heißen Sonnenoberfläche kommt es zu Eruptionen, bei denen riesige Mengen von Materie ins All geschleudert werden. Die Materie erreicht als sogenannter Sonnenwind innerhalb von drei Tagen die Erde.
Erdatomsphäre und Magnetfeld schützen die Erde
Wenn nicht Erdatomsphäre und Magnetfeld den Sonnenwind von der Erde abhalten würde, wäre die Zerstörung gewaltig und Leben auf der Erde unmöglich. Das Magnetfeld schützt die Erde vor dem Sonnenwind, in dem es den Sonnenwind abgelenkt. Doch an den Polen treffen die Feldlinien des Magnetfeldes auf die Erde, und so lenkt das Magnetfeld den Sonnenwind an diesen Stellen zur Erde. In einer Höhe von rund 150 Kilometern treffen die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwindes auf die Moleküle der Erdatomsphäre. Es entsteht Reibung und Energie – das Schauspiel erscheint als Polarlicht am Himmel.
Wunderschön, aber nicht ganz ungefährlich
Früher galten die Polarlichter als Zeichen der Götter, heute steht ihnen der Mensch fasziniert und machtlos zugleich gegenüber. Denn die Spannungsfelder, die durch die Reibung des Sonnenwindes mit der Erdatomsphäre entstehen, können so stark sein, dass auch die technische Infrastruktur der Polarregionen beeinflusst wird. Bei dem besonders starken Sonnenwind im Jahre 1989 fielen Stromnetze und Radiosender aus. Auch die Satellitennavigation war betroffen, denn durch die starken Polarlichter wurde der Satellitenempfang erheblich gestört – den Menschen blieb nur der herrliche Anblick des Himmels.
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