Eberl: «Wenn du zu gierig bist, verschluckst du dich»
Düsseldorf – Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat die Vergabe der neuen Champions-League-Rechte an den US-Konzern Amazon kritisiert.
«Als Fan will ich wissen, wo ich meine Spiele im Fernsehen sehen kann. Wenn das nicht mehr gegeben ist, weil es vier, fünf Anbieter gibt, kann das nicht gut sein», sagte Eberl der «Bild am Sonntag». «Ich würde mir da eine größere Stabilität bei Champions League und Europa League wünschen, so wie es die DFL in den letzten Jahren in der Bundesliga geschafft hat», sagte der 46-Jährige.
Man müsse sich fragen, ob es dann wirklich unbedingt noch der letzte Euro mehr sein muss. «Oder reicht uns nicht auch irgendwann mal ein Niveau, auf dem es uns gut geht? Wenn du zu gierig bist, verschluckst du dich», sagte Eberl. Natürlich würde er sich als Sportdirektor auch über mehr TV-Geld freuen. «Auch bei uns spielt ja niemand für Nüsse.» Aber man müsse halt immer das Gesamte sehen – und nicht nur den letzten Cent, meinte Borussias Sportdirektor.
Am 3. Dezember hatte das US-Unternehmen Amazon mitgeteilt, dass es über seinen Streamingdienst Amazon Prime Video von der Saison 2021/22 an in drei Spielzeiten die jeweilige Toppartie des Dienstagabends live zeigen darf. Es zeichnet sich zudem ab, dass alle anderen Live-Rechte an den kostenpflichtigen Internet-Anbieter DAZN gehen. Eine offizielle Bestätigung fehlt aber noch.
Sicher ist hingegen, dass der Pay-TV-Sender Sky beim Wettbieten um die TV-Rechte für die Saisons ab 2021 leer ausgegangen ist. Die Endspiele 2022 bis 2024 werden im ZDF zu sehen sein und damit wieder im frei empfangbaren Fernsehen.
In der laufenden und in der kommenden Saison sind Sky und DAZN noch gemeinsam am Ball und teilen sich die Spiele auf. Auch die Rechte für die beiden kommenden Finals liegen bei den beiden kostenpflichtigen Anbietern.
(dpa)