Diese Berufe kommen bei den Deutschen gut an

Welche Berufe kommen bei den Deutschen gut an? Der Beamtenbund wollte es genauer wissen und beauftragte die Meinungsforscher von Forsa zum wiederholten Mal mit einer Umfrage. Die kamen zu durchaus überraschenden Ergebnissen. Und lieferten dafür eine ebenso überraschende Erklärung.

Feuerwehrleute besonders beliebt

Feuerwehrleute haben bei den Deutschen das größte Ansehen. Das zumindest legt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Beamtenbundes nahe. Bei satten 93 Prozent der Befragten genießen sie ein hohes oder sehr hohes Ansehen. Ebenfalls sehr beliebt sind Ärzte und Krankenpfleger. Sie belegen mit jeweils 87 Prozent die Plätze zwei und drei. Auch die Plätze vier und fünf liegen mit 82 Prozent gleichauf. Belegt werden sie von Erziehern und Polizisten.

In den letzten zehn Jahren waren es vor allem die Müllwerker, Briefträger und Lehrer, die ihr Ansehen in der Bevölkerung steigern konnten. Müllwerker genießen nun bei 73 Prozent der Bundesbürger ein hohes oder sehr hohes Ansehen (+10%), bei Briefträgern liegt die Quote nun bei 60 Prozent (+8%) und bei Lehrern bei 70 Prozent (+7%). Auch Piloten, Soldaten und Lokführer konnten ihr Image leicht verbessern.

Wenig Ansehen für Angestellte in der Werbe- und Versicherungsbranche

Deutlich an Ansehen eingebüßt haben Telefongesellschaften, Werbeagenturen und Versicherungen. Versicherungsvertreter rangieren mit lediglich 9 Prozent auf dem letzten Platz des Rankings. Mitarbeiter von Werbeagenturen werden lediglich von 13 Prozent der Deutschen geschätzt, die Mitarbeiter einer Telefongesellschaft von 18 Prozent der Befragten. Im hinteren Drittel landeten auch Journalisten, Beamte und Politiker.

Zu den größten Verlierern seit der letzten Umfrage zählen Steuerberater: Ihr Ansehen sank um 12 Punkte auf 35 Prozent. Auch Manager haben offenbar ein Imageproblem – sie werden lediglich von 26 Prozent der Befragten geschätzt, ein Minus von 11 Punkten. Bei Anwälten und Bankangestellten sank der Prozentsatz derer, die damit hohes Ansehen verbinden, um jeweils 10 Punkte auf 48 bzw. 28 Prozent.

Ein Ergebnis, unterschiedliche Schlussfolgerungen

Grundsätzlich fällt bei der aktuellen Studie auf, dass das Image zahlreicher Berufsgruppen im vergangenen Jahr gesunken ist. Die Meinungsforscher sehen dafür eine einfache Erklärung: Offenbar sind es vor allem Anhänger der AfD, die die meisten Berufsgruppen unterdurchschnittlich bewerten. So sind z.B. Journalisten bei 44 Prozent aller Bürger hoch angesehen – aber nur bei 15 Prozent der AfD-Anhänger.

Der Beamtenbund hat eine eigene Art, die aktuellen Ergebnisse zu interpretieren. Klaus Dauderstädt, Vorsitzender des Beamtenbundes, vergleicht das aktuelle Ergebnis mit dem der ersten Bürgerbefragung im Jahr 2007. Damals waren Beamte bei lediglich 27 Prozent der Bundesbürger hoch angesehen – in diesem Jahr liegt der Wert immerhin sieben Prozentpunkte höher. Unerwähnt ließ Dauderstädt jedoch, dass 2007 das schlechteste Ergebnis für die Beamten ermittelt wurde und sich das diesjährige Ergebnis im Vergleich zum vergangenen Jahr verschlechtert hat.


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